Deutschlands Politiker werden nicht müde, ihre Bereitschaft zu bekunden, bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu helfen. Verkauft wird das als Akt der Humanität. In Wahrheit ist das reine Heuchelei - aus vielen Gründen. Von Prof. Dr. Suitbert Cechura
Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass deutsche Unternehmen auch im Ausland Menschenrechte einhalten. Die Initiative Lieferkettengesetz sieht in der Umfrage einen Handlungsauftrag für die Bundesregierung.
Seit Monaten arbeitet Flüchtlingshelferin Henrike Tipkämper auf Lesbos. Sie berichtet von wachsender Verzweiflung und massiven Anfeindungen gegenüber Flüchtlingen und Helfern. Von Karsten Packeiser
Eine aktuelle Studie zeigt eine direkte Korrelation zwischen Menschenrechtsverstößen und der EU-Migrationspolitik. Wissenschaftler werfen der EU vor, mit ihrer Abschottungspolitik gegen die Flüchtlingskonvention und gegen die Menschenrechtscharta zu verstoßen.
Weitere 28 geflüchtete Kinder aus griechischen Lagern sind in Deutschland angekommen. Menschenrechtler werfen Bundesinnenminister Seehofer Alibi-Handeln vor. In den Lagern lebten Tausende Menschen mit Verletzungen und Behinderungen.
Deutsche Firmen legen im Ausland offenbar wenig Wert auf die Einhaltung von Menschenrechten. Das geht aus einer Erhebung des Auswärtigen Amtes hervor. Das bereits angekündigte Lieferkettengesetz soll Abhilfe schaffen.
Zwei sudanesische Bootsflüchtlinge wurden UN-Angaben zufolge von libanesischen Sicherheitskräften erschossen. Libyen sei kein sicherer Ort. Auch die Gewalt gegen Flüchtlinge auf ihrem Weg durch andere afrikanische Länder ende oft tödlich.
Arbeiter werden bei der Produktion für den globalen Handel ausgebeutet. Inwiefern sich deutsche Supermärkte an Transparenz und Menschenrechte halten untersucht Oxfam in einer Studie - und fordert ein Lieferkettengesetz.
Mehr Handel zwischen Südamerika und der EU: Das ist das Ziel der seit 20 Jahren laufenden Verhandlungen, jetzt wird am Vertragstext gearbeitet. Nichtregierungsorganisationen befürchten Rückschritte für Klimaschutz, Menschenrechte und Landwirtschaft.
Am 1. Juli übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft. Amnesty International ruft die Bundesregierung auf, ihren Gestaltungsspielraum im nächsten halben Jahr zu nutzen, um Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu stärken.