Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ist religiöse Heimat für etwa 9.000 Menschen. Sie ist ein großer Arbeitgeber und verantwortlich für Schulen, Kitas, soziale Einrichtungen. Und sie ist tief zerstritten. Von Verena Schmitt-Roschmann
Entgegen dem Trend ist die Zahl der Mitglieder in jüdischen Gemeinden in Deutschland im vergangenen Jahr gestiegen. Hintergrund ist der Krieg in der Ukraine. Es seien auch viele Juden nach Deutschland geflohen.
Seit Monaten läuft die Auseinandersetzung über die Zukunft der Rabbinerausbildung in Potsdam: Nun ist die Jüdische Gemeinde Berlin die Trägerin des Abraham-Geiger-Kollegs. Doch der Zentralrat der Juden äußert Zweifel an dem „Deal“.
Seit dem Hoch im Jahr 2006 verlieren jüdische Gemeinden in Deutschland von Jahr zu Jahr Mitglieder. 2021 wurden knapp 92.000 Mitglieder gezählt. Das sind rund 3.2000 weniger als im Vorjahr.
Glocken mit Nazi-Symbolik sollen nicht mehr geläutet werden. Darauf haben sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und die jüdische Landesgemeinde verständigt.
Vielerorts soll am Mittwoch mit der Kippa auf dem Kopf für Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft demonstriert werden. Auch Muslime rufen zur Teilnahme an den Kundgebungen auf.
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf hat mit der Auszeichnung des als islamfeind bekannten Schriftstellers Abdel-Samad für Verwirrung gesorgt. Auf derselben Veranstaltung warb die Gemeinde für ein neues jüdisches Gymnasium, auf das Schüler verschiedenen Glaubens gehen sollen.