Regisseur Jonathan Glazer nutzte die Oscar-Verleihung für Israel-Kritik. Es wurden Erinnerungen wach an die Berlinale. Doch im Ausland verlaufen die Debatten anders. Es fällt auf, dass der internationale Blick auf den Gaza-Krieg anders ist als in Deutschland. Was sind die Gründe? Von Christoph Driessen
Kommandant Rudolf Höß lebt mit seiner Familie direkt neben dem KZ Auschwitz. Der oscarnominierte Film mit Sandra Hüller und Christian Friedel findet einen ganz eigenen Weg, vom Holocaust zu erzählen. Ein einzigartiges Drama, das noch lange nachwirkt. Von Sabrina Szameitat
Nicht nur die Toten, auch die Überlebenden des Holocaust brauchten Erinnerung, sagt die Schoah-Überlebende Eva Szepesi. Sie beklagt in der Gedenkstunde des Bundestags für die Opfer des Nationalsozialismus ein „lautes Schweigen der Mitte der Gesellschaft“ und Gespräche mit „Ja, aber“.
Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist die zentrale Botschaft „Nie wieder“. Bei einer Veranstaltung in der Gedenkstätte Auschwitz findet eine Überlebende klare Worte. In zahlreichen Städten waren wieder Hunderttausende auf den Straßen gegen Rechtsextremismus im Allgemeinen, gegen die AfD im Besonderen.
Die AfD gilt in Sachsen als „gesichert rechtsextrem“. Sollte einer ihrer Vertreter daher eine Rede zum Holocaust-Gedenken halten? Ausgerechnet im Neonazi-Hochburg Freital ist das so geplant und stößt auf Kritik. Die Stadtspitze gibt sich ob der Empörung verständnislos.
Nach einer Erhebung der Jewish Claims Conference leben weltweit noch etwa 245.000 Holocaust-Überlebende. Ein Fünftel von ihnen ist mittlerweile über 90 Jahre alt und zunehmend auf Hilfe angewiesen. Verhandlungen über Entschädigungszahlungen laufen bis heute.
Seit dem Nahost-Krieg wird wieder die „Leitkultur“ bemüht. Ein Versuch, deutsche Schuld aufzuzwingen, Deutungshoheit herzustellen. Ein Plädoyer für ein neues, gemeinsames Verantwortungsbewusstsein. Von Dr. Muhammad Sameer Murtaza
Forscher präsentieren einen großen Report über die medizinischen Gräueltaten im Nationalsozialismus und deren Auswirkungen auf die Gegenwart. Sie legen auch dar, was die Erkenntnisse für die Zukunft bedeuten könnten.
Am 9. November 1938 und danach zerstörten Schlägertrupps im NS-Staat Synagogen und jüdische Geschäfte, mehr als 1300 Juden starben. Die Zeiten waren anders als heute. Und doch fühlen sich viele Jüdinnen und Juden erinnert. Von Verena Schmitt-Roschmann
In seiner Jugend suchte Michael Friedrichs-Friedlaender vergeblich Antworten auf Fragen nach dem Holocaust. Heute fertigt der gelernte Metallbildhauer Stolpersteine. Sie halten die Erinnerung an die Opfer wach - nicht nur an Juden. Von Bettina Gabbe