Polizisten fahren in Mülheim an der Ruhr zu einer Flüchtlingsunterkunft, weil ein Bewohner randaliert und Mitarbeiter angriffen haben soll. Nach dem Einsatz stirbt der Geflüchtete. Eine Mordkommission einer anderen Polizeistelle ermittelt jetzt gegen die Kollegen. Die SPD fordert Aufklärung. Der Fall erinnert an den Tod des 16-jährigen Mouhamed Dramé in Dortmund.
Nach tödlichen Polizeischüssen auf den 16-jährigen geflüchteten Dramé stehen in Dortmund fünf Polizeibeamte vor Gericht. Kaum etwas an dem Polizeieinsatz sei verhältnismäßig gewesen, so der Vorwurf der Anklage. Eine Gefahr sei von dem Jungen nicht ausgegangen. Von Florentine Dame
Mehr als fünf Jahre nach gewalttätigen rechtsextremen Ausschreitungen hat in Chemnitz die juristische Aufarbeitung begonnen. Ein erster von drei geplanten Prozessen findet seit Montag statt. Doch einige der Beschuldigten fehlen.
Ich weiß es nicht, aber ich bin gegen Grausamkeit und suche sie zu benennen und jene Grausamkeit, die anderen widerfährt, frisst sich in mich hinein und macht mich beschämend stumm. Von Prof. Paul Mecheril
Angriffe auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte nehmen drastisch zu. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden bereits mehr Attacken verzeichnet als im gesamten Vorjahr. Ein alarmierender Trend. Linke sehen in Asyldebatte Grund für die Zunahme.
Im Schatten des Gaza-Kriegs nimmt auch im Westjordanland die Gewalt zu, Tausende demonstrieren gegen Israel. Maßgeblichen Anteil daran haben rechtsextreme israelischer Politiker und israelische Siedler im Westjordanland. Droht der ohnehin geschwächten Autonomiebehörde der Umsturz? Von Cindy Riechau und Maher Abukhater
Claim hat seit der Gewalteskalation in Nahost 53 islamfeindliche Bedrohungen gezählt – drei pro Tag. Die Dunkelziffer sei größer. Die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit warnt vor einer Zunahme von antimuslimischem Rassismus.
Zehntausende Menschen haben in diesem Jahr Schutz in Griechenland gesucht. Dabei wurden sie oft schlecht behandelt. „Ärzte ohne Grenzen“ verlangt nun ein Eingreifen der griechischen Regierung und der EU.
Einer EU-Studie zufolge sind Schwarze in Deutschland am stärksten von Diskriminierung und Rassismus betroffen – auf der Arbeit, bei der Wohnungssuche oder auf der Straße. Experten warnen: Das Problem wird immer größer.
Die Beratungsstellen für Opfer rechter Vorfälle sprechen von einem Stimmungswandel im Land. Sie beklagen eine massive Verschärfung der Bedrohungslage für Geflüchtete und Juden.