Mindestens jeder zweite Flüchtling mit Job in Deutschland ist als Facharbeiter, Spezialist oder Experte beschäftigt. Das teilt die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion mit.
Eine neue Studie belegt: Jeder fünfte Einwanderer will nicht dauerhaft in Deutschland bleiben - viele von ihnen sind hochqualifizierte Fachkräfte. Experten warnen vor den Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt.
Im vergangenen Jahr erhielten rund 38.000 Migranten aus Drittstaaten einen Aufenthaltstitel als Fachkraft. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist das ein Anstieg um mehr als 50 Prozent. Die meisten kommen aus Indien, Bosnien-Herzegowina, den USA, Serbien und China.
Union und SPD haben sich auf ein Einwanderungsgesetz geeinigt. Ein Referentenentwurf sieht Lockerungen für die Einreise von Nicht-EU-Ausländern vor: Wegfall der Vorrangprüfung für EU-Bürger und vereinfachte Anerkennung von ausländischen Qualifikationen. Kritik kommt von den Grünen.
Ausländer mit abgeschlossener Berufsausbildung dürfen in Zukunft auch zur Arbeitsuche nach Deutschland einreisen. Darauf hat sich die Koalition in einem Eckpunktepapier geeinigt. Ob es einen "Spurwechsel" gibt für geduldete Asylbewerber ist noch offen. Von Bettina Markmeyer
Bundesinnenminister Seehofer hat die Eckpunkte für ein Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz vorgelegt. Der Vorrang für inländische Bewerber soll fallen, Ausländern soll auch die Jobsuche in Deutschland ermöglicht werden.
Ausländische Fachkräfte sollen den Pflegenotstand abmildern. Aber in der Praxis war das bisher schwierig: Vor allem Sprachprobleme und bürokratische Hürden sind für viele Migranten ein Hindernis. In NRW soll sich das jetzt ändern. Von Wilfried Urbe
Die Pläne der Bundesregierung zur Anwerbung von Pflegekräften aus Südosteuropa stoßen beim Pflegeforscher Heinz Rothgang auf Kritik. Damit übertrage Deutschland die Ausbildungskosten anderen Ländern und helfe den heimischen Einrichtungen nur kurzfristig. Von Dieter Sell Von Dieter Sell
Deutschland braucht ausländische Fachkräfte, stellt der Koalitionsvertrag fest. Versprochen wird dort ein Regelwerk für Arbeitszuwanderung. Dies müsse vor allem einfach sein und Hürden für beruflich Qualifizierte abbauen, fordern Experten.
Die Integration von Einwanderern in den Arbeitsmarkt ist je nach Herkunftsland sehr unterschiedlich. Einwanderer aus den Balkanländern sind besonders häufig sozialversicherungspflichtig beschäftigt, Einwanderer aus China, Indien und den USA als qualifizierte Fachkräfte tätig.