Lange schon wird diskutiert, ob und wie der Arbeitsmarkt für Fachkräfte aus aller Welt geöffnet werden soll. Nun hat sich die Koalition abschließend auf ihr Einwanderungsgesetz verständigt - und im Gegenzug auf verschärfte Regeln für Abschiebungen.
In den vergangenen sieben Jahren hat Deutschland knapp 100.000 „Blaue Karten EU“ an hochqualifizierte Einwanderer vergeben. Damit steht Deutschland im EU-Vergleich mit Abstand an der Spitze. Die meisten Karten-Inhaber kamen aus Indien.
Im Vergleich zum Jahr 2008 hat sich die Zahl der EU-Ausländer in Deutschland verdoppelt. Die meisten Einwanderer kamen aus Süd- und Osteuropa. Grund für den Anstieg sind die gute wirtschaftliche Lage und der Bedarf an Arbeitskräften in Deutschland.
Die Spitzen der drei großen Kirchen in Deutschland warnen mit Blick auf die Zuwanderung vor einer Kultur der Angst. Anlass ist die im September anstehende Interkulturelle Woche. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto: "Zusammen leben, zusammen wachsen."
Wieder einmal werden sogenannte Einwanderungs- und Integrationsgesetze beschlossen. Doch ist unser Migrations- und Integrationsmodell den Ansprüchen des modernen Arbeitsmarktes nicht gewachsen. Befristet beschäftigte Arbeitnehmer werden vor unüberwindbare Hürden gestellt. Von Catherine Friedly
Mehr als eine Million Fachkräfte fehlen der Wirtschaft in Deutschland. Nun hat die Regierung ein Einwanderungsgesetz auf den Weg gebracht. Innenminister Seehofer spricht von einer historischen Weichenstellung. Die Opposition ist nicht überzeugt.
Mehrere neue Gesetzesvorhaben der Bundesregierung im Asylrecht stoßen bei Menschenrechtsorganisationen auf massive Kritik. Menschen würden im Schnellverfahren entrechtet.
Einer Studie zufolge ist Migration und für junge Europäer das wichtigste Thema. Sie sehen darin Bedrohung und Chance zugleich. Offene Grenzen werden kaum nicht in Frage gestellt. Der Europawahl wird jedoch kaum Bedeutung beigemessen.
53 Prozent der Bevölkerung in Deutschland stehen Einwanderung positiv gegenüber. Nur jeder Siebte lehnt Migration kategorisch ab. Das geht aus einer aktuellen Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hervor.
Mehr Geburten und Einwanderung reichen laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung nicht aus, um mögliche drastische Kostensteigerungen des Sozialstaats aufzufangen. Demografie-Experten halten vor allem einen Ausbau der Beschäftigung für nötig - unter anderem von Migranten.