Die Ereignisse in Chemnitz und Köthen haben den Dialog über Einwanderung nochmals verschärft. Integrationsforscher warnen vor Panikmache. Einer neuen Studie zufolge beurteilen die Deutschen Einwanderung im Alltag positiver als weithin angenommen.
In meiner Alphabetisierungsklasse vor vier Jahren waren vier afghanische Jugendliche. Drei von ihnen lebten in einem Haus. Heute wohnt dort keiner mehr, sie haben es nicht geschafft. Einer war Seehofers 69. Von Janosch Freuding Von Janosch Freuding
In Calais und Dünkirchen hoffen noch immer mehr als 1000 Menschen, einen Weg nach Großbritannien zu finden. Niklas Golitschek war vor Ort und hat mit den Menschen gesprochen. Einer war Azubi in Deutschland. Dann musste er gehen. Von Niklas Golitschek
In der Debatte über den Kanzleramtsetat im Bundestag wurde es unter dem Eindruck von Chemnitz hitzig. Viele Redner forderten Zusammenhalt der Demokraten gegen Ausgrenzung und Gewalt. In der Kritik standen auch AfD und Verfassungsschutz-Präsident Maaßen.
Migranten erreichen einer OECD-Studie zufolge seltener höhere Bildungsabschlüsse als andere. Das wirkt sich auch auf den Beruf aus. In hoch qualifizierten Stellen seien Migranten seltener zu finden als in schlechter bezahlten Jobs - auch in Deutschland.
Zwei Afghanen wurden nach dem Tod eines Deutschen in Köthen festgenommen. Die Umstände sind noch unklar. Medienberichten zufolge ist der Bruder des Verstorbenen ein rechter Intensivtäter. Bundesregierung empört über rechte Sprechchöre.
Verfassungsschutzchef Maaßen hat Zweifel an der Darstellung von "Hetzjagden" in Chemnitz. Dafür gebe es keine belastbaren Informationen. Er spricht von "gezielter Falschinformation". Dass er das wiederum selbst nicht belegt, löst Kritik aus. Er soll zurücktreten.
Die parlamentarische Sommerpause ist zu Ende, die CSU meldet sich mit einem Paukenschlag zum Reizthema Migration im Politikbetrieb zurück: Die Migrationspolitik sei "Mutter aller politischen Probleme", sagt Parteichef Seehofer. Merkel kontert: "Ich sage das anders."
Die Vorfälle in Chemnitz waren Thema im sächsischen Landtag. Ministerpräsident Kretschmer rief zum Einsatz für die Demokratie auf. Hetzjagden habe es in Chemnitz aber nicht gegeben, sagte er. Kanzlerin Merkel verurteilte "Hass und Verfolgung".
Ein mutmaßlicher Mord, rechtsextreme Ausschreitungen: Tagelang stand die Gewalt in Chemnitz im Fokus. Am Montagabend feierten Zehntausende die Vielfalt. Nun sind die Konzertbesucher weg, doch die Probleme bleiben. Was tun gegen den Rechtsextremismus? Von Johannes Süßmann Von Johannes Süßmann