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Leeres Portemonnaie © 123rf.com

Sozialbericht 2024

Einwanderung kein Problem, sondern Lösung

Von steigenden Einkommen profitieren in Deutschland alle Menschen, allerdings unterschiedlich stark. Der „Sozialbericht 2024“ zeigt deutliche Unterschiede bei Menschen mit und ohne Migrationserfahrung aus.

Mittwoch, 06.11.2024, 15:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 06.11.2024, 15:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Trotz steigender Reallöhne bleibt das Armutsrisiko in Deutschland hoch. Das geht aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten „Sozialbericht 2024“ hervor. Demnach lebten 2022 etwa 15 Prozente der Haushalte unterhalb der Armutsrisikoschwelle. Für einen Ein-Personen-Haushalt lag sie bei rund 1.200 Euro Haushaltsnettoeinkommen im Monat und für einen Zwei-Personen-Haushalt mit einem Kind bei 2.160 Euro.

Ein genauer Blick offenbart: Menschen mit Migrationserfahrung sind häufiger von Armut betroffen. Zwar haben dem Bericht zufolge alle Bevölkerungs- und Einkommensgruppen an der positiven Einkommensentwicklung von 2016 bis 2021 profitiert, im Ergebnis bleibt dennoch eine deutliche Schieflage.

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Migranten haben weniger Einkommen

„Bereits länger in Deutschland lebende Personen mit direktem oder indirektem Migrationshintergrund wiesen 2021 im Mittel 86 beziehungsweise 88 Prozent der mittleren Einkommen der Gesamtbevölkerung auf“, heißt es in dem Bericht. Bei Personen, die in den vergangenen fünf Jahren nach Deutschland gezogen sind, lagen die mittleren Einkommen sogar nur bei 77 Prozent des gesamtdeutschen Vergleichswerts – diese Gruppe umschließt auch ausländische Fachkräfte.

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Die Einkommen von Schutzsuchenden fielen erwartungsgemäß deutlich niedriger aus. Bei längerer Aufenthaltsdauer lagen sie bei 52 Prozent, bei erst kurzer Aufenthaltsdauer (innerhalb der vergangenen fünf Jahre zugezogen) nur bei 39 Prozent des gesamtdeutschen Vergleichswerts.

Einwanderung kann Alterung abmildern

Der Sozialreport wird herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Zusammenarbeit mit dem Sozio-oekonomischen Panel. Er basiert auf aktuell verfügbaren statistischen Daten.

Einwanderung könne die Folgen von Überalterung der Gesellschaft und Arbeitskräftemangel abmildern, hieß es weiter. Menschen mit Einwanderungsgeschichte stellen mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen. Laut Bericht hatten im vergangenen Jahr aber 44,1 Prozent der Eingewanderten und 27,1 Prozent der Nachkommen Eingewanderter keinen Berufsabschluss. Bei Menschen ohne Migrationsgeschichte lag dieser Prozentsatz bei 11,8.

Krüger: Asyl und Flucht nicht mit Sicherheit vermischen

Vor diesem Hintergrund forderte der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, bei der Vorstellung des Berichts dazu auf, die Themen Asyl und Flucht nicht mit dem Thema innere Sicherheit zu vermischen. Deutschland werde wegen des Fachkräftemangels auf Einwanderung angewiesen sein.

Immer mehr Menschen in Deutschland sind laut Bericht mit dem Funktionieren der Demokratie unzufrieden. Dabei halte sich die Zustimmung zur Demokratie als Staatsform auf einem hohen Niveau, hieß es. In Ostdeutschland sei die Unzufriedenheit besonders hoch. Dort sei weniger als die Hälfte der Bevölkerung mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel

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  1. Marita Weissig sagt:

    Die Antwort auf die These, dass Migranten besonders von Armut betroffen sind, geben Sie selbst: mehr als 44 % der Zugewanderten und ca. 27 % der Nachgeborenen haben keine Ausbildung, manche noch nicht einmal einen Schulabschluss und wieder andere sind Analphabeten. Und genau das ist der Grund von Armutsrisiken, wie übrigens bei Deutschen auch!