Sachsen
Sprunghafter Anstieg rechtsextremer Vorfälle an Schulen
Hakenkreuz-Schmierereien an Schulgebäuden, rassistische Inhalte in Klassenchats, Hitlergruß - die Zahl der Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund an Schulen in Sachsen ist gestiegen.
Mittwoch, 14.02.2024, 15:44 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 14.02.2024, 15:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Behörden in Sachsen haben im vergangenen Jahr insgesamt 149 Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund an Schulen erfasst. Das geht aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linke) hervor, die dem MiGAZIN vorliegt.
Wie die „Leipziger Volkszeitung“ zuerst berichtete, sind dies deutlich mehr Fälle als in Vorjahren. Im Vor-Corona-Jahr 2019 seien es 73 Vorfälle gewesen, hieß es. Auch in den Jahren 2020 (52), 2021 (91) und 2022 (48) hätten die Werte darunter gelegen.
Anstieg „besorgniserregend“
„Der jüngste Anstieg der Fallzahlen ist besorgniserregend, kann aber zumindest zu einem Teil auf eine gestiegene Sensibilisierung zurückgeführt werden“, erklärte Köditz am Mittwoch. Ein Brandbrief von Lehrern über rechtsextreme Vorfälle an einer Brandenburger Schule hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Aufgrund von Anfeindungen mussten die Verfasser des Briefes die Schule gewechselt. Das Land reagierte mit einer Gesetzesänderung.
Die Vorkommnisse in Sachsen betreffen den Angaben zufolge verschiedene Schularten. Dabei geht es unter anderem um rechtsextremistische Inhalte in Klassenchats oder Hakenkreuz-Schmierereien an Schulgebäuden. Bei der Exkursion einer Klasse in die KZ-Gedenkstätte Buchenwald im Mai 2023 zeigte ein Schüler am Glockenturm den Hitlergruß, während ihn ein Klassenkamerad filmte und das Video anschließend verbreitete. (epd/mig) Aktuell Panorama
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