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Szene aus dem Netz-Video zeigt Polizeigewalt gegen fixierte Person am Boden

Ermittlung gegen Polizisten

Video zeigt brutale Polizeigewalt mit Schlagstock gegen fixierte Person

Bei einem Einsatz in Philippsburg, habe sich die Polizei mit Schlagstöcken verteidigen müssen, hieß es zunächst offiziell. Ein jetzt im Netz kursierendes Video zeigt etwas anderes: Polizisten schlagen mit Schlagstöcken auf fixierte Person am Boden.

Mittwoch, 31.01.2024, 17:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 31.01.2024, 17:28 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach einem Video von einem Schlagstockeinsatz gegen einen am Boden liegenden Mann in Philippsburg (Kreis Karlsruhe) wird gegen zwei Polizisten ermittelt. Es gehe um Körperverletzung im Amt, bestätigte am Mittwoch ein Sprecher der Karlsruher Polizei auf Anfrage. Hintergrund ist ein größerer Polizeieinsatz wegen eines eskalierten Familienstreits im September.

Auf dem Video, das zunächst der SWR veröffentlichte und das dem MiGAZIN vorliegt, ist zu sehen, wie ein Beamter mit einem Schlagstock mit voller Wucht mehrmals auf einen am Boden liegenden Mann einschlägt, während ein Kollege ihn bereits fixiert hat. Ein Angriff oder eine Gefahr geht von der Person nicht aus. Vermutlich deshalb versucht eine Beamtin, den Kollegen zu stoppen. Das Video kursierte in den sozialen Medien. Zuvor hatten verschiedene Medien berichtet.

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Die Polizei hatte nach dem Einsatz am 18. September in einer Pressemitteilung am Tag danach berichtet, dass die alarmierten Beamten „körperlichen Zwang gegen einen der Aggressoren“ hätten anwenden müssen, um diesen von den anderen Beteiligten zu trennen. Und, so hieß es in der damaligen Mitteilung weiter: „Teilweise mussten die Beamten Schlagstöcke einsetzen, um die Angriffe gegen sie zu unterbinden.“

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„Leichte Verletzungen“

Die Polizei führte außerdem aus, dass bei dem Einsatz vier Aggressoren vorläufig festgenommen wurden. Sie alle hätten „leichte Verletzungen“ davongetragen. Drei der fünf verletzten Polizeibeamten hingegen hätten „aufgrund ihrer Verletzungen ihren Dienst nicht mehr fortsetzen“ können.

Es ist nicht das erste Mal, dass Polizeiangaben den Tathergang ungenau bzw. unvollständig wiedergeben. Zuletzt sorgte der Tod eines minderjährigen Geflüchteten in Dortmund durch Polizeischüsse für Empörung. Untersuchungen hatten erhebliche Differenzen zwischen Polizeiangaben und dem tatsächlichen Tatverlauf zutage gefördert. Gegen die am Einsatz beteiligten Polizisten läuft derzeit ein Strafprozess.

Todesfall in Mannheim sorgt für Aufsehen

Inwiefern es Konsequenzen für die in Philippsburg beteiligten Polizisten gibt, war zunächst unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, seine Behörde werde die Sache prüfen, sobald die Akten vorlägen. Verletzte gab es damals auf beiden Seiten. Bei dem Einsatz waren insgesamt acht Streifenbesatzungen im Einsatz mit rund 16 Polizisten.

Für Aufsehen, Proteste und eine politische Debatte sorgte zuletzt der Tod eines psychisch kranken Mannes bei einem Polizeieinsatz in Mannheim. Zwei Polizisten sollen Anfang Mai 2022 seinen Tod verschuldet haben. Der Fall beschäftigt nun das Mannheimer Landgericht. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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