Keine Ressourcen?
Scrum Master in Non-Profit-Unternehmen
Die meisten Vereine, die von Migranten gegründet wurden, sind als Non-Profit-Organisationen aufgestellt. Das bringt viele Herausforderungen mit sich: fehlende Ressourcen. Doch es gibt Wege, damit umzugehen.
Dienstag, 09.01.2024, 0:01 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 11.01.2024, 8:08 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Geht es um das Thema Agile, gehört Scrum inzwischen zu den wichtigsten Ansätzen. Es ist ein wiederholbarer und adaptiver Prozess, der vor allem für Organisationen mit kommerziellem Interesse und Soloselbstständigen von Bedeutung ist. Scrum soll dazu beitragen, den Durchsatz zu verbessern, die Gefahr eines Burnouts zu reduzieren und das Unternehmen anpassbar zu halten. In jüngster Zeit wird immer klarer, dass dieser Ansatz auch für Non-Profit-Unternehmen von großer Bedeutung ist.
Der Scrum Master in der Non-Profit-Organisation hat den Vorteil, dass er den Umgang mit Teamveränderungen erleichtert. Unabhängig vom Gewinnwunsch laufen viele Prozesse im Leben nicht vorhersehbar ab. Themen wie pandemische Wellen, Migration, politische Instabilität betreffen auch Non-Profit-Unternehmen. Es kann zu Änderungen seitens der Förderer kommen, durch Regulierungsbehörden oder mit Sponsoren und Partner. Der Scrum Master unterstützt das Team dabei, diese Veränderungen nicht nur hinzunehmen, sondern an ihnen zu partizipieren.
Zufriedenes Team trotz Herausforderungen
In der Pflege kommen jedes Jahr allein 1.000 Auszubildende aus Vietnam an. Sie leisten einen wertvollen Beitrag gegen den Fachkräftemangel, der in Deutschland nahezu jede Branche ergriffen hat. Non-Profit-Organisationen arbeiten ebenfalls mit Teammitgliedern aus aller Welt, was Herausforderungen mit sich bringt.
Im gemeinnützigen Sektor kommt es ebenso häufig zu Überforderung, Burnout und Stress, außerdem fluktuieren Mitarbeiter. Der Scrum Master kann einerseits dafür sorgen, dass sich weniger Bestandsmitarbeiter abwenden und dass die Rate an Burnoutbetroffenen reduziert wird. Ein ebenso wichtiger Ansatz ist aber, dass das Scrum-Framework ein erträgliches und nachhaltiges Tempo einspielen soll.
Es muss klar werden, dass nicht ausschließlich „Schnelligkeit und Effizienz“ die Schlüsselrollen sind. Ein Scrum Master hilft dem Team dabei, das Ergebnis zu fokussieren und den Blick nicht durch Projekte und weitere Ideen zu verlieren. Denn auch das Thema Ablenkung ist ein Riesenproblem und lässt sich durch eine strukturierte Scrum-Technik verbessern.
Ressourcenknappheit in gemeinnützigen Organisationen keine Ausnahmen
Eines eint alle Non-Profit-Betriebe: Die Ressourcen sind begrenzt. Meist handelt es sich um Geld, das dem Unternehmen fehlt. Die Arbeit ließe sich bedeutend einfacher und effektiver erfüllen, wäre mehr Geld da. Mithilfe des Scrum Masters wird ein anderer Ansatz verfolgt. Es geht darum, Planungen realistisch zu halten und Projekte nicht rückabwickeln zu müssen. Stattdessen soll ein Projekt so minimalistisch und vor allem realistisch wie möglich geplant werden. Der Scrum Master schafft hierfür die Rahmenbedingungen und unterstützt.
Verbesserte Partnerschaften durch permanente Feedbackschleifen
Nicht nur in der Pflege brauchen ausländische Fachkräfte Feedback und Förderung, sondern auch in Non-Profit-Organisationen. Es geht sogar noch weiter: Rückspiegelungen und Feedback sind für alle Mitarbeiter einer nicht gewinnorientierten Organisation unverzichtbar. Im Scrum nennen wir diese Feedbackschleifen iterative Prozesse. Sie sollen dazu beitragen, dass notwendige Änderungen so früh wie möglich bekannt werden.
Dabei arbeitet der Scrum Master mit seinem Team auf Augenhöhe. Unabhängig von Herkunft, Jahre der Zugehörigkeit oder sonstigen Präferenzen hört sich der Scrum Master jegliche Kritik und jegliches Feedback an. Es hilft ihm, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die für optimiertes Teamwork nötig sind.
Fazit: Agilität ist längst kein Alleinstellungsmerkmal von profitgetriebenen Unternehmen, sondern auch im Ehrenamt und in Non-Profit-Orgas von großer Bedeutung. (bg) Panorama
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