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Nicht unmöglich

Mit kleinem Geldbeutel in die Selbständigkeit

Studien zufolge sind Einwanderer im Vergleich zu Einheimischen gründungsfreudiger. Ihr Start in die Selbständigkeit ist allerdings nicht einfach. Doch das Internet kann manche Nachteile ausgleichen.

Montag, 23.10.2023, 0:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 23.10.2023, 16:38 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Gründen ist in der heutigen Zeit leichter denn je. Denn neben den vielseitigen Möglichkeiten, Produkte sowie Dienstleistungen anzubieten, wächst auch die Chance zu werben. Dank der Digitalisierung gelingt es immer mehr Start-ups, bereits in den ersten Monaten nach der Gründung maßgeschneidert das Zielpublikum anzusprechen ohne großes Werbebudget.

Aus zahlreichen Studien geht hervor, dass Migranten deutlich gründungsfreudiger sind als Menschen ohne Einwanderungsgeschichte. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, mangelnde Sprachkenntnisse oder Nichtanerkennung ausländischer Qualifikationen. Betroffenen ist der Gang in die Selbständigkeit oft der einzige Weg, sich aus der Arbeitslosigkeit zu retten.

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Dieser Weg erweist sich für viele aber holpriger als zunächst angenommen. Die Selbständigkeit aus einer Notsituation heraus ist oft unzureichend vorbereitet und weniger durchdacht. Die Kehrseite der Gründungsfreudigkeit ist, dass Gründer mit Migrationshintergrund vergleichsweise häufiger Insolvenz anmelden. Doch es gibt auch eine soziale Komponente: Migranten fehlt im Vergleich zu ihren deutschen Mitbewerbern oft das soziale Netzwerk in der Umgebung, das im Fall der Fälle sehr nützlich sein kann. Doch dieser Nachteil wird durch die zunehmende Digitalisierung aufgefangen.

SEO-Marketing nutzen – Reichweite erhöhen

Denn nach der Gründung geht es oft um Marketing. Insbesondere für Gründer mit Migrationshintergrund kann das Internet eine Chance sein, Kontakte zu knüpfen, Dienstleister, Handwerker, Zulieferer und Kunden zu finden. Der Nachteil, den sie gegenüber einheimischen Konkurrenten haben, kann durch das Netz aufgeholt werden. Sie können diesen Rückstand wettmachen, Präsenz vor Ort zeigen, animieren die Menschen die Webseite zu besuchen und sich somit ein Bild über die Dienstleistungen oder Waren zu machen.

Eines der wichtigsten Themen des Online-Marketings ist das oft die eigene Webseite, die bestenfalls auch optimiert ist für die Suchmaschinen. Dazu gehören Texte, Bilder und Videos. Die Optimierung für gängige Suchmaschinen (SEO) wie Google ist insbesondere dann wichtig, da sich eine entsprechend aufbereitete und optimierte Webseite leichter über Google finden lässt. Somit steigert man die Sichtbarkeit im Ranking der Suchergebnisse und verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil, die man sonst durch teure Werbeschaltungen einkaufen müsste. Zu einer guten Webseite gehören informative, leserfreundliche Texte, passende, ansehnliche Fotos und Videos, die eine lange Verweildauer – wichtig für SEO – auf der Seite gewährleisten können. Und weil gerade Videos teuer in der Produktion sind und man als Gründer oft nicht genug Geld hat, kann man sich passende Videos für wenig Geld einkaufen. Auf sogenannten Stock-Plattformen wird man fast immer fündig, egal ob man für den Webauftritt dynamische Opener oder spezielle Technologie Videos benötigt.

Wer eine Nummer sichergehen möchte, beauftragt für die Erstellung der Webseite externe Dienstleister. Wer die Kosten scheut, sollte sich einfach mal ein paar Angebote einholen. Je nach Aufwand muss eine Webseite, sofern sie nicht mit Sonderwünschen und Funktionen überladen ist, gar nicht mal so viel kosten. Dank Stock-Material halten sich dann auch die Kosten für eingekauftes Bild und Video in Grenzen. Die Vorteile einer guten Webseite hingegen können, sofern man sie intensiv nutzt für die Vermarktung, von unschätzbarem Wert sein für das Geschäft. Selbst wenn man nichts verkauft über die Webseite, kein online-Shop unterhält, dient es als digitale Visitenkarte und kann Vertrauen schaffen bei Kunden und Geschäftspartnern. Heute würde man vermutlich kaum mehr mit jemandem Geschäfte machen, den man nicht kennt und über den man sich nicht einmal im Internet informieren kann. Selbst nach Empfehlungen sucht man nach der Webseite, um sich einen ersten persönlichen Eindruck zu verschaffen, bevor man zum Hörer greift oder eine Mail formuliert.

Social-Media-Marketing spricht breite Zielgruppe an

Ein weiteres Mittel, um potenzielle Kunden anzusprechen, ist das Social-Media-Marketing. Dabei handelt es sich um Werbung, die in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter geschaltet wird. Ebenso bieten sich Plattformen wie Xing und LinkedIn an, um Interessenten ähnlicher Themengebiete anzusprechen. Auch hier kann man auf günstiges Stock-Material zugreifen. Besonders qualitativ hochwertige Bewegtbilder kommen in sozialen Medien gut an. Wer beispielsweise mit Ethno-Marketing ein ganz bestimmtes Zielpublikum ansprechen will, kann es mit speziellen Kultur Videos versuchen.

Social-Media-Marketing ist allerdings zeitintensiv und erfordert ein Gespür für die Funktionsweise der Plattformen. In regelmäßigen Abständen sollten Posts veröffentlicht werden. Diese Inhalte müssen erst einmal gedacht und dann produziert werden. In der Regel mit einem kurzen Text und ein Bild. Unbedingt genutzt werden sollte die Kommentarfunktion unterhalb der Beiträge zum Austausch. Fragen sollten beantwortet werden und Kritik sollte aufgegriffen werden. Durch Rückfragen kann man zudem wichtige Inputs und wertvolle Kundenmeinungen einholen. So kann man das Unternehmen, die Dienstleistungen oder Waren gut weiter optimieren und oftmals auch sinnvolle Anregungen holen für neue Angebote.

Das Social-Media-Marketing sollte nicht nur in deutscher Sprache gestaltet werden. Ebenso kann eine Übersetzung in die jeweilige Muttersprache der Zielgruppe sowie in andere gängige Sprachen wie Englisch, Spanisch oder Französisch erfolgen. Dies zeigt die multikulturellen Wurzeln des Unternehmens und schafft Empathie. (dd) Wirtschaft

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