UN-Bericht
Menschen afrikanischer Abstammung noch immer Opfer von Rassismus
Das UN-Menschenrechtsbüro hat andauernden Rassismus gegen Menschen afrikanischer Abstammung gegeißelt. Sie würden in vielen Ländern weiterhin ausgegrenzt und seien im öffentlichen Leben unterpräsentiert, berichtete das Büro.
Mittwoch, 06.09.2023, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 06.09.2023, 15:39 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Menschen afrikanischer Abstammung sind laut einem neuen UN-Bericht in vielen Ländern nach wie vor Opfer von Rassismus, Marginalisierung und Ausgrenzung. Eine Teilhabe am öffentlichen Leben werde ihnen so erschwert oder unmöglich gemacht, heißt es in dem Bericht des UN-Hochkommissariat für Menschenrechte, der am Dienstag in Genf vorgestellt wurde.
Der Rassismus gehe auf die Zeit der Versklavung und des Kolonialismus zurück. Das Büro nennt unter anderem die Todesfälle von Menschen mit afrikanischen Wurzeln in Polizeigewahrsam. Zu oft würden die Täter nicht zur Rechenschaft gezogen. Zu den in Deutschland bekanntesten Fällen gehört der Tod von Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle im Jahr 2005. Die Todesumstände sind bis heute nicht aufgeklärt und sind inzwischen ein Fall für den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Der Bericht stellt weiter fest, dass sich systemischer Rassismus in allen Lebensbereichen negativ auf Menschen afrikanischer Abstammung auswirke. Es gebe Fälle, bei denen Menschen mit afrikanischen Wurzeln Opfer von Gewalt mit Todesfolge durch Strafverfolgungsbehörden würden.
Systemischer Rassismus
„Wenn der systemische Rassismus überwunden werden soll, müssen die Staaten ihre Maßnahmen für eine sinnvolle, integrative und sichere Beteiligung von Menschen afrikanischer Abstammung an allen Aspekten des öffentlichen Lebens beschleunigen“, forderte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk. Die Bedürfnisse, Erfahrungen und das Fachwissen von Menschen afrikanischer Abstammung müssten bei der Politikgestaltung im Mittelpunkt stehen.
Türk betonte, dass die Bekämpfung des systemischen Rassismus auf dokumentierten Fakten beruhen müsse. In vielen Ländern würden solche Daten jedoch noch immer nicht erhoben, veröffentlicht oder für die politische Entscheidungsfindung genutzt. Der Bericht soll im Oktober an den UN-Menschenrechtsrat geleitet werden. (epd/dpa/mig) Aktuell Panorama
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