Amtliche Statistik

Mehr ausländische Berufsabschlüsse anerkannt

Im vergangenen Jahr wurden mehr ausländische Berufsabschlüsse anerkannt. Auch die Zahl der gestellten Anträge ist gestiegen, wie das Statistikamt mitteilt. Die meisten Anerkennungen erfolgten in Gesundheitsberufen. Die Verfahren dauern aber immer noch zu lange.

Mittwoch, 30.08.2023, 14:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 30.08.2023, 14:50 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Krankenpflegerinnen, Ärzte und Ärztinnen, Ingenieure und Pflegefachkräfte zählen zu den am häufigsten anerkannten ausländischen Berufsabschlüssen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, stieg die Zahl der im Ausland erworbenen und in Deutschland anerkannten Berufsabschlüsse im Jahr 2022 um elf Prozent auf 52.300 (2021: 46.900).

Damit hat sich seit 2016 die Zahl positiv beschiedener Verfahren fast verdoppelt: Damals waren lediglich 26.200 im Ausland erworbene berufliche Abschlüsse als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt worden.

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Wie aus den vorgelegten Daten hervorgeht, ist auch die Zahl der gestellten Anträge auf Anerkennung von Berufsabschlusses gestiegen. 49.500 Fälle waren 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt mitteilte. Nach deutlich niedrigeren Zahlen in den Jahren 2020 und 2021 sei die Zuwachsrate damit wieder ähnlich hoch gewesen wie vor der Corona-Pandemie.

Flaschenhals bei der Anerkennung liegt bei den Behörden

Die steigende Zahl von Anträgen mache Mut, befand die Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Pflege (AGVP), Isabell Halletz. Es könnten allerdings aus Sicht des Verbandes noch mehr sein – „vorausgesetzt die Anerkennungsbehörden wechseln vom Modus des Bürokratismus in den Modus des Pragmatismus“, wie Halletz ausführte. „Der Flaschenhals bei der Anerkennung ausländischer Pflegekräfte liegt oft bei den zuständigen Behörden in den Ländern, die eine zügige Anerkennung unmöglich machen.“

Auch das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) wies darauf hin, dass eine Berufsanerkennung oft mehrere Monate dauere. „Mit Künstlicher Intelligenz und digitalen Anträgen könnte es deutlich schneller gehen“, schreibt das IW. Die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt sei wichtig, denn bundesweit fehlten Fachkräfte. „Zuletzt konnten mehr als 632 000 Jobs nicht besetzt werden, Tendenz steigend. Um die Lücke zu verkleinern, braucht die deutsche Wirtschaft qualifizierte Zuwanderung aus Drittstaaten“, fügte das IW hinzu.

Gesundheitsberufe weiter vorn

Die Rangfolge der am häufigsten anerkannten Berufe hat sich den Angaben zufolge 2022 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert: Sie wird weiterhin angeführt vom Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger mit 18.500 Anerkennungen. Mit deutlichem Abstand folgen die Berufe Arzt mit 8.600, Ingenieur mit 2.300, Pflegefachpersonal mit 1.800, Lehrer mit 1.700 und Erzieher mit 1.500 Anerkennungen.

Im Jahr 2022 wurden Berufsabschlüsse aus über 170 Ausbildungsstaaten als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt. Anerkennungen von Abschlüssen aus Mitgliedstaaten der EU (9.900), dem übrigem Europa (19.300) und Asien (14.500) lagen deutlich vor den anderen Regionen der Welt. Nach einzelnen Staaten betrachtet wurden Anträge aus Bosnien und Herzegowina (4.500), den Philippinen (4.000) und der Türkei (3.800) am häufigsten positiv beschieden. (epd/dpa/mig) Aktuell Panorama

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