Studie
Rassistische Inhalte in Bremer Schulbüchern
In Bremer Schulbüchern gibt es antisemitische, rassistische sowie sinti- und romafeindliche Inhalte und Abbildungen. Betroffene werden zudem als Opfer dargestellt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung. Vereinzelt gebe es in den Büchern aber auch gute Ansätze.
Mittwoch, 28.06.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 10.07.2023, 13:53 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In Bremer Schulbüchern finden sich einer Kurzstudie zufolge diskriminierende Inhalte und Abbildungen. Die am Dienstag in Bremen vorgestellte Studie der Landeszentrale für politische Bildung Bremen untersuchte geschichtliche Bücher aus dem Bereich Gesellschaft und Politik, die zwischen 2013 und 2020 erschienen sind. Die Lehrwerke richteten sich an neunte und zehnte Jahrgangsstufen.
„Die vorliegende Analyse zeigt, dass sich in fast allen untersuchten Schulbüchern implizit oder explizit antisemitische, rassistische, sinti- und romafeindliche, frauen- und queerfeindliche Inhalte und Abbildungen finden“, schreibt Studienautorin Meral El, eine Kulturwissenschaftlerin. Gesellschaft und ihre Diskurse sind El zufolge nur punktuell diskriminierungssensibel dargestellt. Zwar seien in den Büchern auch gute Ansätze zu erkennen. Es handle sich dabei aber um einzelne Elemente.
Diskriminierte Gruppen in Opfer-Rollen
Unter anderem kritisierte die Autorin, dass mehrheitlich die Schulbücher diskriminierte Gruppen in einer Opfer-Rolle positionierten. Überlebende von Gewalt und Menschen mit Diskriminierungserfahrung sollten selbst zu Wort kommen, beispielsweise mit Zitaten, Interviews und Briefen, fordert El. Dies sei punktuell realisiert worden. „Nicht aufzutauchen, heißt, nicht zu existieren“, steht in der Studie.
Die Bremische Bürgerschaft hatte im vergangenen Jahr die Landeszentrale für politische Bildung Bremen in einem Beschluss gebeten, ein entsprechendes Projekt zu Schulbüchern anzugehen. (epd/mig) Aktuell Panorama
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