Auswärtiges Amt

Rund 1.300 Visa für Erdbebenopfer aus türkisch-syrischer Grenzregion

Deutschland hat für Erdbebenopfer aus der Türkei und Syrien seit Mitte Februar rund 1.300 Visa ausgestellt. Die Bundesregierung steht weiter in der Kritik, das Visaverfahren für die Erdbebenopfer nicht vereinfacht zu haben.

Dienstag, 07.03.2023, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 07.03.2023, 14:40 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Vier Wochen nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien hat Deutschland mehr als 1.300 Visa für Menschen aus der zerstörten Region erteilt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Dienstag in Berlin, mit Stand Freitag seien es 1.333 Visa gewesen, davon 1.097 im „vereinfachten“ Verfahren. Bei den übrigen handele es sich um nationale Visa zum Familiennachzug.

Schengen-Visa nach dem vereinfachten Verfahren für Aufenthalte bis zu 90 Tagen können laut Ministerium besonders vom Erdbeben betroffene türkische Staatsbürger mit Verwandten in Deutschland bekommen. Syrische Erdbebenopfer haben demnach die Möglichkeit, nationale Visa zum Daueraufenthalt in Deutschland zu beantragen. Die Anträge werden in einer Annahmestelle in der Erdbebenregion in der Türkei entgegengenommen sowie in einem Bus, der ebenfalls in der Region im Einsatz ist.

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Bundesregierung weiter in Kritik

Anfang Februar hatten zwei schwere Erdbeben die Grenzregion Syriens und der Türkei erschüttert. Zehntausende Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden verletzt. Da viele der Opfer Verwandte in Deutschland haben, wurden auf Drängen zahlreicher türkeistämmiger Abgeordneter und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) die Visa-Verfahren beschleunigt.

Bundesinnenminister Nancy Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock hatten zunächst eine unbürokratische Aufnahme von Erdbebenopfern versprochen, die Verwandte in Deutschland haben und bei ihnen auf eigene Kosten unterkommen können. Betroffene und NGOs beklagen, dass das Versprechen nicht eingelöst wurde. Von Betroffenen würden weiterhin dieselben Unterlagen angefordert wie vor der vermeintlichen „Vereinfachung“, etwa ein Krankenversicherungsnachweis oder Reisepässe. Dabei hätten die meisten Erdbebenopfer keinen Zugang mehr zu ihren Dokumenten, weil ihre Häuser eingestürzt sind. (epd/mig) Aktuell Panorama

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