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Türkei wenige Stunden nach dem Erdbeben

Kompliziertes Visumverfahren

Auswärtiges Amt: Bisher 429 Visa für Erdbebenopfer aus Türkei

Seit dem schweren Erdbeben in der Türkei mit fast 50.000 Todesopfern hat Deutschland knapp 430 Schengen-Visa für Betroffene ausgestellt. Die Bundesregierung steht weiter in der Kritik wegen des bürokratischen Visaverfahrens.

Sonntag, 26.02.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 26.02.2023, 14:17 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Bis Freitag sind 528 Visa für Personen ausgestellt worden, die von der Erdbebenkatastrophe betroffen seien, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes auf Anfrage des „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ mitteilte. Dabei handele es sich um 429 Schengen-Visa für Aufenthalte bis zu 90 Tagen für Erdbebenopfer.

Außerdem seien 99 Visa für den dauerhaften Aufenthalt in Deutschland im Rahmen des Familiennachzugs, hieß es weiter. „Die Mehrzahl der nationalen Visa wurden an syrische Staatsangehörige ausgestellt“, sagte die Sprecherin mit Blick auf die Familiennachzugs-Visa.

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Voraussetzung für ein Schengen-Visum im Rahmen der Erdbebenhilfe ist, dass Kinder oder Eltern des oder der Betroffenen in Deutschland leben. Zudem müssen Antragssteller in den Erdbebenregionen unter anderem einen Reisepass, biometrische Fotos, einen Krankenversicherungsnachweis erbringen sowie schriftlich ihre Notlage darlegen.

Visaverfahren weiter in der Kritik

Die Türkische Gemeinde in Deutschland hatte die Verfahren als immer noch zu bürokratisch und die Beschränkung auf Angehörige ersten und zweiten Grades kritisiert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatten zuvor versprochen, Erdbebenopfern schnell und unbürokratisch Visum zu gewähren. Seitdem werden Anträge in einer Visaanahmestelle in der Erdbebenregion in der Türkei sowie seit Dienstag auch in einem mobilen Bus entgegengenommen.

In den sozialen Netzwerken wächst derweil der Unmut über das weiterhin komplexe Verfahren. Immer mehr Betroffene beklagen das bürokratische Verfahren und die Trägheit der Ausländerbehörden. Diese seien aufgrund der ohnehin hohen Belastung oftmals gar nicht erreichbar. (epd/mig) Aktuell Panorama

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