Studie

Mehr Hungersnöte in Klima-Krisenherden

Klimawandel ist laut einer Studie keine tickende Zeitbombe mehr, sondern bereits explodiert. Die Zahl der Menschen in von der Klimakrise betroffenen Regionen hat sich innerhalb von sechs Jahren verdoppelt. Derweil erzielen Energiekonzerne Rekordgewinne: Ihr 18-Tage-Profit würde ein Jahr Hunger stillen.

Montag, 21.11.2022, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 21.11.2022, 12:06 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In Regionen, in denen die Klimakrise am deutlichsten zu spüren ist, nehmen Hungersnöte massiv zu. Das geht aus einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam hervor. Die Zahl der Menschen in diesen Gebieten, die akut Hunger leiden, habe sich in sechs Jahren mehr als verdoppelt, hieß es darin. „Klimawandel ist nicht länger nur eine tickende Zeitbombe, sondern eine, die gerade vor unseren Augen explodiert“, erklärte die Generaldirektorin von Oxfam International, Gabriela Bucher.

In zehn besonders von der Klimakrise betroffenen Ländern hungern laut dem Bericht 48 Millionen Menschen: Somalia, Haiti, Dschibuti, Kenia, Niger, Afghanistan, Guatemala, Madagaskar, Burkina Faso und Simbabwe. Das seien 21 Millionen Menschen mehr als 2016. 18 Millionen Menschen liefen sogar Gefahr zu verhungern. In diesen Staaten seien über die vergangenen zwei Jahrzehnte am häufigsten extreme Wetterereignisse wie Dürren, Wirbelstürme und Überflutungen registriert worden. Dabei seien es Länder, die kaum zum Klimawandel beitragen, die am meisten darunter litten.

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18-Tage Profit der Energiekonzerne würde ein Jahr Hunger stillen

Zugleich würde laut Oxfam der Profit der Energiekonzerne von weniger als 18 Tagen ausreichen, um den Bedarf an humanitärer Hilfe für das ganze Jahr abzudecken. Der tägliche Profit aus dem Verkauf fossiler Energien lag demnach in den vergangenen 50 Jahren bei durchschnittlich 2,8 Milliarden US-Dollar. Laut den Vereinten Nationen werden für 2022 etwa 49 Millionen Dollar gebraucht, um die schlimmste Not weltweit zu lindern.

Somalia kämpft laut dem Bericht mit der schlimmsten jemals registrierten Dürre, die UN sind alarmiert über die Zahl der Hungernden und Verhungernden. In Niger hat die Zahl der hungernden Menschen demnach seit 2016 um 767 Prozent zugenommen, während die Getreideproduktion wegen Wetter-Extremen und Konflikten um fast 40 Prozent eingebrochen ist. In Burkina Faso sei das Ausmaß des Hungers in dem Zeitraum sogar um 1.350 Prozent gestiegen. In Kenia sind laut Oxfam fast 2,5 Millionen Nutztiere wegen der Dürre verendet. In Guatemala habe eine extreme Dürre zum Verlust von 80 Prozent der Maisernte beigetragen. (epd/mig) Leitartikel Panorama

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