Expertin Khan-Gökkaya

Rassistische Vorurteile sind an deutschen Krankenhäusern Alltag

Rassistische Vorurteile gehören an deutschen Krankenhäusern zum Alltag und die Opfer sind oft wehrlos. Betroffen sind nicht nur Menschen im Krankenbett, sondern auch das Krankenhauspersonal. Expertin Sidra Khan-Gökkaya fordert mehr Aufklärung.

Von Donnerstag, 29.09.2022, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 29.09.2022, 15:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Rassistische Vorurteile gehören an deutschen Krankenhäusern zum Bedauern von Sidra Khan-Gökkaya zum Alltag. Patientinnen und Patienten, denen Rassismus begegnet, seien besonders wehrlos. „Wenn ich eine besonders komplizierte Erkrankung habe, bin ich auf die Diagnose, auf das Rezept und auf die Behandlung angewiesen“, sagte die Integrations- und Antirassismus-Beauftragte am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) dem „Evangelischen Pressdienst“. Auch das angestellte Personal erlebe am Krankenbett Rassismus.

Klinikangestellte mit Migrationshintergrund würden oft durch Patientinnen und Patienten abgewertet. „Zum Beispiel sagen sie zu Mitarbeitenden, dass sie sich von ihnen nicht behandeln lassen wollen. Sie sprechen ihnen ihre Kompetenz ab und fragen: ‚Können Sie das überhaupt? Wo haben Sie das denn gelernt?’“ In solchen Situationen sei es wichtig, dass die Teams wüssten, wie zu reagieren sei.

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Rassismus etabliert

Umgekehrt sei Beschäftigten in Krankenhäusern manchmal nicht bewusst, dass sie rassistische Vorurteile pflegen. „Gerade in der Gesundheitsversorgung gibt es die Annahme, dass man ja sowieso in einem Beruf arbeite, in dem man helfen will.“ Da könne es doch nicht sein, dass jemand rassistisch ist, laute ein falsches Vorurteil.

Daher will Khan-Gökkaya, die seit Juni 2020 als Integrations- und Antirassismus-Beauftragte am UKE angestellt ist, informieren und aufklären. „Es geht nicht darum, dass wir absichtlich und boshaft rassistisch sind, sondern darum, dass sich das manchmal etabliert hat, ohne dass wir es merken.“ Sie fügt hinzu: „Fehler passieren, die Frage ist, wie wir damit umgehen.“ (epd/mig) Aktuell Panorama

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  1. Dennis Grau sagt:

    Herzlichen Dank Anna Schmid!

    Ein kurzer und deshalb erinnerbarer Artikel, welcher eine kompetente Quelle und vielleicht Ansprechpartnerin vorstellt, das Thema in die Öffentlichkeit rückt und damit die Problematik angeht.

    Herzliche Grüße

    Dennis Grau