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Monatsstatistik

Hilfequote von Menschen aus Asylherkunftsländern deutlich gesunken

Die Bevölkerung ohne deutsche Staatsbürgerschaft ist im Juni 2022 um 90.000 Personen gewachsen. Die Beschäftigungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Arbeitslosen- und Hilfequote ist gesunken.

Donnerstag, 11.08.2022, 16:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 12.08.2022, 7:51 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Bevölkerung ohne deutschen Pass in Deutschland ist nach Angaben des Ausländerzentralregisters im Juni 2022 gegenüber dem Vormonat um rund 90.000 Personen gewachsen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Bevölkerung ohne deutschen Pass damit um 11,6 Prozent gewachsen. Dies geht vor allem auf den starken Zuwachs von Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit zurück. Das geht aus dem monatlichen Zuwanderungsmonitor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Danach betrug die Beschäftigungsquote der ausländischen Bevölkerung im Mai 2022 knapp 53 Prozent und ist damit im Vergleich zum Mai 2021 unverändert geblieben. Für die Bevölkerung aus den EU-27-Ländern ist die Beschäftigungsquote um 2,8 Prozentpunkte auf 61,9 Prozent gestiegen. Die Beschäftigungsquote von Personen aus den Asylherkunftsländern ist im Mai 2022 um 3,4 Prozentpunkte auf 41,2 Prozent gewachsen. Durch den starken Anstieg der ukrainischen Bevölkerung in Deutschland ist deren Beschäftigungsquote jedoch auf rund 16 Prozent gesunken. Im Januar 2022, kurz vor Ausbruch des Krieges, lag diese bei 52 Prozent.

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Sonderregel für Ukrainer verzerrt Statistik

Die absolute Zahl der Arbeitslosen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit ist im Juli 2022 gegenüber dem Juli 2021 um 93.000 Personen gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 11,9 Prozent und ist ebenfalls der starken Einwanderung aus der Ukraine zurückzuführen. Dabei ist die Zahl der Arbeitslosen mit einer Staatsangehörigkeit aus den EU-27-Ländern um rund 28.000 Personen gefallen (-12,8 Prozent). Für Personen aus den Asylherkunftsländern beträgt der Rückgang rund 17.000 Personen (-6,6 Prozent).

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Bei ukrainischen Staatsangehörigen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 170.000 Personen gestiegen. „Der wesentliche Grund dafür dürfte der Wechsel ukrainischer Geflüchtete vom Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) am 1. Juni 2022 und die damit verbundene statistische Erfassung in der Grundsicherung sein“, heißt es im IAB-Bericht. So würden hilfebedürftige Personen als arbeitslos erfasst, sofern sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Hilfequote rückläufig

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, lag die Arbeitslosenquote der Bevölkerung ohne deutschen Pass im Mai 2022 bei 11,9 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,0 Prozentpunkte gesunken. Unter den Staatsangehörigen aus der EU-27 betrug die Arbeitslosenquote im Mai 2022 7,3 Prozent (-2,1 Prozentpunkte). Unter den Staatsangehörigen aus den Asylherkunftsländern ist sie im selben Zeitraum um 6,9 Prozentpunkte auf rund 29,3 Prozent gesunken. Für ukrainische Staatsangehörige lag die Arbeitslosenquote im Mai 2022 bei 14,2 Prozent (+0,5 Prozentpunkte)

Ebenfalls rückläufig ist auch die SGB-II-Hilfequote der ausländischen Bevölkerung. Diese lag im April 2022 bei 16,8 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,9 Prozentpunkte gesunken. Für die Bevölkerung aus den EU-27-Ländern lag die SGB-II-Hilfequote bei 9,2 Prozent (-0,9 Prozentpunkte), für die Bevölkerung aus den Asylherkunftsländern bei 48,0 Prozent (-7,0 Prozentpunkte). (mig) Aktuell Wirtschaft

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