UNHCR
Mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht
Weltweit sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR erstmals 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Der Anstieg ist auf Gewalt und Konflikte zurückzuführen – unter anderem in der Ukraine. UN-Hochkommissar Grandi fordert Solidarität mit allen Geflüchteten.
Montag, 23.05.2022, 18:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 20.11.2022, 11:32 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Erstmals sind laut den UN mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Menschenrechtsverletzungen, Gewalt und Konflikten. Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und andere bewaffnete Konflikte hätten erheblich zu der Entwicklung beigetragen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Montag in Genf mit.
„Hundert Millionen sind eine nackte Zahl, ernüchternd und alarmierend gleichermaßen. Es ist ein Rekord, der niemals hätte erreicht werden dürfen“, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. „Dies muss ein Weckruf sein, um zerstörerische Konflikte zu lösen und zu verhindern, Verfolgung zu beenden und die Ursachen zu bekämpfen, die unschuldige Menschen zur Flucht zwingen.“
Neuen Daten des Flüchtlingshilfswerks zufolge sei die Zahl der weltweit vertriebenen Menschen bis Ende 2021 auf 90 Millionen gestiegen. Neue Wellen der Gewalt oder langwierige Konflikte in Ländern wie Äthiopien, Burkina Faso, Myanmar, Nigeria, Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo hätten dazu beigetragen.
Millionen in der Ukraine auf der Flucht
Darüber hinaus habe der Krieg in der Ukraine in diesem Jahr acht Millionen Menschen innerhalb des Landes in die Flucht gezwungen. Zudem seien mehr als sechs Millionen Fluchtbewegungen aus der Ukraine registriert worden. Die Bundesregierung beziffert die Zahl der Ukrainer in Deutschland auf etwa eine halbe Million.
Unter den weltweit Vertriebenen befinden sich Flüchtlinge und Asylsuchende sowie 53 Millionen Menschen, die durch Konflikte innerhalb ihrer Grenzen geflohen sind. „Die internationale Reaktion auf die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, war überwältigend positiv“, fügte Grandi hinzu. „Das Mitgefühl ist lebendig und wir brauchen eine ähnliche Mobilisierung für alle Krisen auf der Welt.“ Das UNHCR will Mitte Juni seinen jährlichen Bericht veröffentlichen. (epd/mig) Aktuell Panorama
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