Yasmin Fahimi
Erstmals eine Frau zur DGB-Chefin gewählt – mit Migrationshintergrund
Ein Novum. Erstmals sitzt mit Yasmin Fahimi eine Frau – mit Migrationshintergrund – an der Spitze des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Die Halbiranerin kündigt der Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt den Kampf an.
Montag, 09.05.2022, 19:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 10.05.2022, 6:24 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Yasmin Fahimi ist neue Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin stimmten am Montag 358 der 398 Delegierten für die frühere SPD-Generalsekretärin, die als einzige zur Wahl stand. 26 Delegierte votierten gegen die 54-Jährige. Zehn enthielten sich.
Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des 1949 gegründeten DGB. Fahimi löst Reiner Hoffmann ab, der den Gewerkschaftsbund seit 2014 geführt hatte. Vor ihrer Wahl hatte Fahimi in einer Vorstellungsrede angekündigt, der DGB werde unter ihrer Führung unter anderem verstärkt gegen die Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt kämpfen.
Fahimi hat sich als SPD-Politikerin für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit ausländischen Wurzeln eingesetzt und sich in der Integrationspolitik von Einwanderern und Geflüchteten engagiert. Fahimi selbst hat einen Migrationshintergrund. Sein Vater, ein Chemiker aus dem Iran, war noch vor ihrer Geburt gestorben. Als Halbwaise sie bei ihrer deutschen Mutter auf.
Fahimi will Bundestagsmandat niederlegen
Die studierte Chemikerin Fahimi studierte an der Universität Hannover zunächst Elektrotechnik und war von 2000 bis 2013 Gewerkschaftssekretärin bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. 2014 und 2015 amtierte sie als SPD-Generalsekretärin. Von 2016 bis 2017 war sie beamtete Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium. Seit 2017 gehört sie dem Deutschen Bundestag an. Sie hat angekündigt, ihr Bundestagsmandat nach der Wahl zur DGB-Chefin niederzulegen.
Der DGB umfasst acht Mitgliedsgewerkschaften mit insgesamt rund sechs Millionen Mitgliedern. Der Bundeskongress, der noch bis 12. Mai tagt, ist das höchste Gremium des Gewerkschaftsbundes. Er tritt alle vier Jahre zusammen. (epd/mig) Aktuell Panorama
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Liebe Migazinler*innen,
ich schätze eure ansonsten sorgfältige Sprache sehr, deshalb hier ein kleiner Hinweis: Yasmin Fahimi hat keinen Migrationsgrund, sie hat einen iranischen Vater. Auch „Halbiranerin“ finde ich irritierend, eher binational (falls sie beide Staatsangehörigkeiten hat) oder sonst Deutsche mit iranischem Vater.
Ich finde es wichtig, bei den Zuschreibungen genau zu sein. Die gängige Lesart: Wir und die mit Migrationshintergrund, verstärken wir sonst nur.
Einen schönen Tag für euch und beste Grüße aus Frankfurt
Cornelia