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Ertrunken

Grenzschützer sollen Flüchtlinge ins Meer geworfen haben

Die Vorwürfe wiegen schwer: Die griechische Küstenwache soll Flüchtlinge aufs Meer gefahren und ins Wasser geworfen haben. Griechenland weist die Vorwürfe zurück, Medienberichten zufolge gibt es aber glaubwürdige Indizien.

Donnerstag, 17.02.2022, 13:15 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 20.02.2022, 13:26 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Nach Recherchen des „Spiegels“ und weiterer Medien sollen griechische Grenzschützer im September 2021 drei Flüchtlinge ins Meer geworfen haben, von denen zwei ertrunken sind. Die Männer wurden demnach auf der Insel Samos von der Küstenwache aufgegriffen, auf die Ägäis hinausgefahren und dort ins Wasser gezwungen, wie das Magazin schreibt. Endgültige Beweise gebe es nicht, aber glaubwürdige Indizien.

Hauptzeuge des „Spiegels“ ist der dritte der Männer, der in der Türkei interviewt wurde. Die drei hätten seiner Schilderung zufolge in einer größeren Gruppe aus der Türkei heimlich nach Samos übergesetzt. Nach ihrem Ergreifen seien die drei geschlagen und in einem Schnellboot aufs Meer hinausgefahren worden, wo sie über Bord geworfen worden seien. Er selbst konnte demnach ans türkische Ufer schwimmen, die beiden anderen wurden dort tot geborgen.

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Eine neue Qualität

Von der Türkei aus versuchen immer wieder Menschen, über die Ägäis nach Griechenland und so in die EU zu gelangen. Dabei soll es nach Berichten von nichtstaatlichen Organisationen und Medien vielfach zu illegalen Pushbacks und dem Aussetzen auf aufblasbaren Flößen durch Grenzschützer gekommen sein. Bereits das hatte Empörung ausgelöst. Das Überbordwerfen hätte aber eine neue Qualität.

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Der „Spiegel“ rekonstruierte das Geschehen zusammen mit den Partnermedien „Lighthouse Reports“, „Guardian“ und „Mediapart“. Sie stützten sich den Angaben zufolge auf Augenzeugen, Informanten in griechischen Behörden, medizinische Berichte, Fotos, Videos und Satellitenbilder. Beispielsweise habe der Hauptzeuge das Küstenwachboot auf Fotos identifiziert – und ein solches Boot sei nachweislich auf Samos stationiert. Die griechische Polizei weise die Vorwürfe pauschal zurück, heißt es im Bericht. (epd/mig) Aktuell Panorama

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