Studie
Medien in EU transportieren Angst vor Migranten
Angst spielt bei der EU-Migrationspolitik eine große Rolle. Und diese Angst wird von Medien generiert. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Demgegenüber werden die Schicksale der Betroffenen übergangen.
Mittwoch, 22.09.2021, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.09.2021, 16:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Eine auch von den Medien generierte Angst spielt einer neuen Studie zufolge eine große Rolle in der EU-Migrationspolitik. Den Eindruck „eines ‚belagerten und bedrohten‘ Europas“ vermittelten die meisten großen Zeitungen in der EU durch den Abdruck von Migrationsrouten, heißt es in dem Papier über „EU-Grenzregime“, das die Europaabgeordnete Özlem Demirel (Linke) am Montag online vorstellte.
Es entstünden Karten, „auf denen sich zahlreiche Pfeile auf Nationalstaaten hinbewegen“. Zugleich würden die Schicksale der einzelnen Menschen ebenso übergangen wie Migrationsbewegungen aus Europa heraus. Das schaffe „den Eindruck, als würde sich eine äußere Bedrohung auf die Europäischen Nationalstaaten zubewegen“, schreibt die Autorin Jacqueline Andres.
Migranten „ein Testfeld“ für neue Technologien
Der Fokus der Studie liegt demzufolge auf der Sicherheits- und Rüstungsindustrie, die von der EU-Asylpolitik profitiere. Migrantinnen und Migranten bildeten dabei oft „ein Testfeld“ für neue Technologien, sagte Andres bei einem Pressegespräch.
Biometrische Anwendungen etwa seien immer wieder in Flüchtlingslagern getestet worden, da dort geringerer Datenschutz herrsche. Bei Drohnen biete oftmals die Migrationskontrolle über dem Meer, wo diese eher fliegen dürften als über Land, einen „leichten Einstieg“. (epd/mig) Aktuell Panorama
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