Polizei, Sicherheit, Beamte, Flughafen, Menschen, Racial Profiling
Polizei (Archiv) © Leon Seibert on Unsplash

Forschungsauftrag für Uni

Ausbildung von Polizisten im Umgang mit Antisemitismus mangelhaft

In der Ausbildung werden Polizisten und Lehrkräfte kaum auf den Umgang mit Antisemitismus vorbereitet. Forscher an der Ruhr-Universität Bochum sollen Verbesserungsvorschläge für Sensibilisierung erforschen.

Donnerstag, 16.09.2021, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 14.09.2021, 22:37 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die Ruhr-Universität Bochum will künftig erforschen, wie Staatsbedienstete angemessen auf Antisemitismus reagieren können. Polizei- und Lehrkräfte sollten Antisemitismus entgegenwirken, würden darauf aber bisher kaum ausreichend vorbereitet, erklärte das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Universität am Donnerstag. Ein interdisziplinäres Forschungsteam soll ab Oktober Lehrpläne für die Ausbildung künftiger Polizisten und Pädagogen entwickeln, anwenden und evaluieren.

Um Beweggründe und Ziele von Taten überhaupt als antisemitisch deuten zu können, benötigten Polizisten und Lehrkräfte thematisches Wissen: „Welche Argumentationsmuster werden zur Untermauerung von antisemitischen Positionen benutzt? Welche Verbindungen weisen beispielsweise Pandemie-Verschwörungsmythen zum Antisemitismus auf? Welche Emoji-Symbole werden in jüngster Zeit antisemitisch benutzt?“, lauten die exemplarisch aufgeführten Fragen. Es gelte daher, künftige Staatsbedienstete bestmöglich auf den Kontakt mit den verschiedenen Formen des Antisemitismus vorzubereiten.

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Ausbildung bereitet bisher kaum vor

„Historisches Orientierungswissen bleibt träge, wenn es sich nicht mit Wissen über gegenwärtige Erscheinungsformen von Antisemitismus verbindet. Doch gerade diese Verbindung scheint vielen Lehrkräften und Polizisten in ihrem Arbeitsalltag schwer zu fallen. Das ist wenig verwunderlich, denn in der Ausbildung wird bislang kaum auf den Umgang mit kritischen Vorfällen und Präventionsarbeit vorbereitet“, erklärt Verbundleiterin Prof. Dr. Nicola Brauch.

In dem auf vier Jahre angelegten und vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt „Empathia“ sollen den Angaben zufolge zunächst die Einstellungen und das Wissen zu den Themen Antisemitismus und jüdisches Leben von den Zielgruppen erfasst werden. Darüber hinaus sollen die Polizei- und Lehrkräfte lernen, wie sie bei Antisemitismus „angemessen“ intervenieren. (epd/mig) Aktuell Panorama

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