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Tausende demonstrieren in Washington gegen Polizeigewalt und Rassismus

„I have a dream“

Tausende protestieren in Washington gegen Polizeigewalt

Trotz massiver Proteste kommt es in den USA immer wieder zu rassistischer Polizeigewalt. Zum Jahrestag der berühmten Rede von Martin Luther King gingen in Washington Tausende Menschen auf die Straße.

Montag, 31.08.2020, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 30.08.2020, 21:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Zum 57. Jahrestag der historischen „I have a dream“-Rede des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King haben sich in Washington Tausende Menschen gegen Polizeiwillkür versammelt. Angehörige afroamerikanischer Opfer tödlicher Polizeigewalt führten die Kundgebung am Freitag an. Nötig seien radikale Veränderungen, betonte Aktivist Frank Nitty, der mit einer Gruppe von Demonstranten mehr als tausend Kilometer zu Fuß nach Washington marschiert war. Sein Enkelkind solle einmal nicht gegen Polizeibrutalität protestieren müssen.

Die Kandidatin für das Vizepräsidentenamt Kamala Harris sprach per Videoübertragung. Die Kundgebungsteilnehmer hätten „eine Chance, Geschichte zu schreiben“, sagte die demokratische Politikerin. Doch der „Weg in die Zukunft ist nicht leicht“. Die Kongressabgeordnete Ayanna Pressley betonte, die Bewegung für Veränderung sei gegenwärtig stark.

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Der Demonstrationslogan „Get Your Knee Off Our Necks“ (Nehmt Euer Knie von unseren Hälsen) bezog sich auf den Tod des Afroamerikanes George Floyd. Der 46-Jährige war am 25. Mai in Minneapolis (Bundesstaat Minnesota) von einem weißen Polizisten getötet worden. Der Beamte drückte sein Knie minutenlang auf den Hals des in Handschellen am Boden liegenden Mannes.

Träume von einem Amerika ohne Rassismus

King hatte 1963 bei einer Demonstration für „Jobs und Freiheit“ in einer bewegenden Ansprache gesagt, er träume von einem Amerika ohne Rassismus. Redner verurteilten schon damals Polizeibrutalität. Gesellschaft und auch Kirchen existierten rassengetrennt, beklagte der protestantische Pastor Carson Blake vom Nationalen Kirchenrat. Kirchen hätten „ihre eigenen Häuser nicht in Ordnung gebracht“.

Es sangen damals Joan Baez, Bob Dylan and Marian Anderson. 1964 unterzeichnete Präsident Lyndon Johnson ein umfassendes Bürgerrechtsgesetz und 1965 ein Wahlrechtsgesetz. Teilnehmer und Redner bei der Kundgebung am Freitag brachten ihre Frustration darüber zum Ausdruck, dass trotz aller Proteste Polizeigewalt nicht nachlasse. Vor wenigen Tagen schoss ein Polizist in Kenosha (Bundesstaat Wisconsin) dem Afro-Amerikaner Jacob Blake mehrmals in den Rücken, Blake überlebte. (epd/mig) Aktuell Ausland

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