
Studie
AfD hat bei Kommunalwahlen NPD beerbt
Wo früher die NPD stark war, erzielte die AfD 2019 besonders hohe Stimmenanteile. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung hervor. Experten sprechen von Erbschaft, die sog. „Flüchtlingskrise“ habe keinen nennenswerten Einfluss gehabt.
Donnerstag, 10.10.2019, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:41 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Thüringer AfD hat bei den Kommunalwahlen im Mai 2019 überall dort gut abgeschnitten, wo sich Rechtsextremismus über eine lange Zeit normalisieren konnte und sich Teile der Bevölkerung vom demokratischen System abgekoppelt haben. Zu diesem Schluss kommt eine empirische Analyse des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena.
Eine detaillierte Prüfung sozioökonomischer Ursachen habe gezeigt, dass Faktoren wie Arbeitslosenquote oder Einkommen keinen nennenswerten Einfluss auf die Wahl hatten, erklärte Studienautor Christoph Richter.
Aus seiner Sicht ist der Erfolg der AfD bei den Kreistagswahlen auf ein politisch-kulturelles Raumklima zurückzuführen, das schon vor der sogenannten Flüchtlingskrise existiert habe und von Demokratieverdrossenheit, zum Teil auch von offener Ablehnung der Demokratie geprägt sei. „In Gemeinden, wo 2014 die NPD stark war, erzielte die AfD 2019 besonders hohe Stimmenanteile“, sagte er. (epd/mig)
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