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Presserat prüft

Beschwerden gegen „Bild.de“ wegen Christchurch-Massaker-Video

Neuseeland bat darum, das Massaker-Video nicht zu teilen, Facebook und Twitter nahmen die Bilder aus dem Netz. Unterdessen zeigte Bild.de das Video. Jetzt prüft der Presserat.

Montag, 18.03.2019, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 19.03.2019, 17:14 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der Deutschen Presserat prüft ein Verfahren gegen „Bild.de“, nachdem dort ein Video des Massakers in der neuseeländischen Stadt Christchurch veröffentlicht wurde. Wie eine Sprecherin dem „Evangelischen Pressedienst“ sagte, gingen bis Mittag sechs Beschwerden dazu bei dem Selbstkontrollorgan der deutschen Presse ein. Das Video, das auch via Facebook-Auftritt von „Bild.de“ verbreitet wurde, zeigt auschnittsweise Originalaufnahmen, die offensichtlich der Täter oder einer der Täter auf Facebook gepostet hatte.

Zu sehen ist unter anderem der Täter, wie er seine Waffe auspackt, auf eine Moschee zugeht, später durch den Ort läuft und Schüsse mit seiner Pump-Gun abgibt; Opfer und brutale Szenen sind bei „Bild.de“ nicht zu sehen. Laut Polizei handelt es sich bei dem Mann um den 28-jährigen rechtsextremistischen Australier Branton Tarrant, wie „Bild.de“ begleitend berichtete. Bei seinen Angriffen auf zwei Moscheen starben demnach 49 Menschen, die Polizei nahm vier Verdächtige fest.

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Nach den ersten Szenen bricht das Video bei „Bild.de“ ab. Auf der Website heißt es dazu: „Ab hier zeigt BILD keine Filmsequenzen mehr aus dem Video des rechtsextremen Killers, nur noch Standbilder. Die Bewegtbild-Szenen sind unerträglich.“

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Verstoß gegen Pressekodex

Nach Angaben des Presserats wird geprüft, ob Verstöße gegen den Artikel 11 des Pressekodex vorliegen. Dort heißt es unter anderem: Bei der Berichterstattung über Gewalttaten wäge die Presse „das Informationsinteresse der Öffentlichkeit gegen die Interessen der Opfer und Betroffenen sorgsam ab. Sie berichtet über diese Vorgänge unabhängig und authentisch, lässt sich aber dabei nicht zum Werkzeug von Verbrechern machen.“

Artikel 11.5 führt zudem aus: „Die Veröffentlichung so genannter Verbrecher-Memoiren verstößt gegen die Publizistischen Grundsätze, wenn Straftaten nachträglich gerechtfertigt oder relativiert werden, die Opfer unangemessen belastet und durch eine detaillierte Schilderung eines Verbrechens lediglich Sensationsbedürfnisse befriedigt werden.“ (epd/mig) Aktuell Panorama

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  1. Henriette sagt:

    Bei BILD geht es lediglich um das Sensationsbedürfnis LEIDER! vieler Menschen!!!

  2. Karin Stilhoff sagt:

    Man ist von der Bild ja einiges gewohnt, aber das war die allerunterste Schublade. Einfach nur widerlich. Auf Proteste haben sie NULL reagiert.

  3. Marianne Büttner sagt:

    Die Gewaltverherrlichung in den Medien ist einfach ekelhaft.
    Wie soll unsere Welt nur besser werden?!
    Oberstes Gebot der Bildungsarbeit aller Träger der Gesellschaft sollte das harmonische, friedliche Miteinander der Menschen weltweit sein, die Achtung von Mensch, Tier und Natur! Wir brauchen mehr Vorbilder!
    Es wäre gar nicht so schwer, weltweit Frieden zu schaffen, wenn alle Menschen nur wollten! Aber die profitgierigen Großkonzerne und Banken, allen voran die Rüstungsindustrie, verhindern das bewusst.
    Warum lassen wir uns das gefallen…