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Rettungsaktion am Mittelmeer (Symbolfoto) © Noborder Network @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

34.000 Tote seit 2000

Mittelmeer laut UN gefährlichste Migrationsroute

Das Mittelmeer ist weiterhin die gewährlichste Migrationsroute. Zwischen 2000 und 2017 wurden auf dieser Route knapp 34.000 Todesfälle erfasst.

Montag, 27.11.2017, 6:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 28.11.2017, 17:25 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

In diesem Jahr sind nach UN-Angaben weltweit 5.080 Migranten auf ihrem Weg in andere Länder ums Leben gekommen. Die Geflohenen seien entweder auf hoher See ertrunken, in unwirtlichen Wüstengegenden verdurstet oder getötet worden, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf mit. Knapp 3.000 von ihnen starben demnach bei der Überquerung des Mittelmeers Richtung Europa. Damit bleibe das Mittelmeer die gefährlichste Migrationsroute.

Seit Jahren sterben im Mittelmeer mehr Menschen als auf den anderen Routen. Von Januar 2000 bis Juni 2017 seien knapp 33.800 Todesfälle von Migranten auf dem Mittelmeer erfasst worden, hielt die IOM. Seit Jahresbeginn seien in Nordafrika rund 470 tote Geflohene gezählt worden. In den Ländern Afrikas südlich der Sahara seien knapp 390 Migranten unterwegs gestorben.

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Mehr als 330 Menschen seien auf ihrem Weg von Mexiko in die USA ums Leben gekommen, hieß es weiter. In Europa hätten 84 Migranten ihr Leben verloren. Auch in anderen Regionen der Welt wie Südostasien seien 2017 Menschen auf der Wanderung gestorben. Die tatsächlichen Zahlen könnten jeweils weitaus höher liegen. (epd/mig)

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  1. demba sagt:

    Ein politisch geduldeter Genozid an den Grenzen Europas. Es richtet sich in erster Linie gegen die armen dieser Welt. Wenn Geflüchtete als politische und soziale Gruppe aufgefasst werden, dann ist auch dies als eine Kategorie zu betrachten, auf die die Vernichtung zielt.
    Und in der Regel spielt die Herkunft (eigentlich) keine Rolle bei dieser Vernichtungsmaschinerie made in EU. Es wird als Flüchtlingsdeal oder Partnerschaftsabkommen und inzwischen als Teil der Entwicklungspolitik deklariert.
    Wenn jedoch die Hautfarbe betrachtet wird, dann ist der geduldete Genozid in erster Linie gegen schwarze Menschen (auch als politische Kategorie) gerichtet.

    Es ist mir durchaus bewusst, dass beim Wort Genozid, viele dies mit der Relativierung von Ausschwitz verbinden. Ausschwitz ist und bleibt etwas SINGULÄRES, OHNE WENN UND ABER.
    Das hindert jedoch nicht, sich bewusst zu machen, was die Dimension der Tötungen an den EU Grenzen trotzdem darstellt. Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Migranten und Geflüchtete.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/internationales-strafrecht-die-banalitaet-der-verbrechen-gegen-migranten-a-1174982.html

    https://www.voelkermordkonvention.de/voelkermord-eine-definition-9158/

  2. Otto W sagt:

    @demba

    Der Weg über das Mittelmeer ist gefährlich auf einem Schlauchboot. Aus welchen Gründen auch immer man so was versucht, man riskiert sein Leben. Man kann aus rein logischen Gründen keinem anderen die Schuld geben, als demjenigen der die Überfahrt riskiert, das ist ähnlich wie beim Basejumpen. Was auf dem Mittelmeer passiert ist Suizid und kein Genozid. Es gibt keine sicheren Wege nach Europa von Nordarfika aus, genauso wenig wie es sichere Wege von Island gibt und Europa ist nicht dafür zuständig, dass Asylsuchende hier sicher ankommen.

    Europa ist Europa und nicht die Kirche oder die moralisch höchste Instanz auf diesem Planeten. Etwas weniger weiße Arroganz würde viele bewusst werden lassen wo die eigenen Grenzen liegen.