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Nebenan

Die europäische Idee

Eine der größten zivilisatorischen Fortschritte der Moderne ist die friedliche Kooperation der europäischen Erbfeinde in der Europäischen Union. Wie weit ist es da gekommen, dass es den vereinten Europäern notwendig erscheint, ein Exempel an den Brexilanten zu statuieren? Von Sven Bensmann

Von Dienstag, 09.05.2017, 4:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 09.05.2017, 17:55 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nun, die europäische Idee ist unter der Ägide der Merkel-Schäuble-Bande zu einem Instrument der Demütigung umgebaut worden, dass nicht mehr einer transnationalen Utopie dient, sondern Mittel zum Zwecke deutscher Herrschaftsausübung wurde. Statt in wandelnden Kooperationen Kompromisse zu suchen, suchen nun viele ihr Heil in der Flucht vor dem erhobenen deutschen Zeigefinger: Unter der Fuchtel des rollenden Schwaben ist Geld von einem Mittel der Integration, von dem alle profitieren sollen, zu einem Mittel der Erpressung, dass vor allem und in erster Linie deutschen Zwecken zu dienen hat, geworden.

Das Paradebeispiel ist Griechenland, dass alles Tafelsilber, dass irgendwie Geld einbrachte, an ausländische Investoren verhökern musste, um an neue Rettungsgelder zu kommen, um dann dafür gerügt zu werden, dass die Einnahmen einbrechen. Ein Spiel, dass jahrelang weitergespielt wurde und wird, auch auf dem Rücken schutzloser Kriegsflüchtlinge – ein Schicksal, dass selbst großen Nationen wie Frankreich zu fürchten gibt.

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Dass die „Fliehkräfte“ in Europa stetig zunahmen, bis irgendwann Großbritannien für den Brexit stimmte und auch in vielen anderen Ländern der Ruf nach einem Austritt nicht mehr zu überhören war, kann nur einen Christdemokraten verwundern, der es für das Höchste der Gefühle hält, wenn ganz Europa deutsch spricht.

Angela Merkel, die gelegentlich noch das Image der „Mutti“ pflegt, die ihr Herz für all die Flüchtlinge geöffnet hat, haben viele immerhin bereits so weit durchschaut, sie als die kaltblütige, stringente Politikerin zu erkennen, die sie ist und die alles ihrem Willen zur Macht unterwirft. Daher ist es auch nicht mehr verwunderlich, dass die deutsche Dominatrix im Hosenanzug den Chef-Einpeitscher für all die anderen potenziellen Brüssel-Flüchtlinge spielt und ein Exempel an den Briten statuiert. Nicht eine Überzeugung für eine europäische Idee oder Identität ist dabei konstituierend für die Leitlinien dieser Politik, sondern reine Machtpolitik. Der Austritt aus der Union soll dabei mehr Schrecken in sich bergen als der Verbleib unter deutschem Diktat.

Das jedoch bedeutet nicht weniger als das Ende Europas. Liegt uns wirklich daran, „das Abendland zu retten“, muss dringend eine neue Vision her. Eine, die nicht Deutschland als „das europäischste Land Europas“ über alle anderen stellt, und das sich schlicht als „nicht-Burka“ definiert. Angela Merkel hat diese Vision nicht, und offenkundig auch sonst niemand in ihrer Partei. Aktuell Meinung

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