AfD in Mecklenburg-Vorpommern
Nicht die Fakten verursachen hier die Sorgen, sondern die Profiteure
Die AfD hat bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Stand über 21 Prozent erzielt. Viele wählten die Partei aus Angst vor Ausländern. Wie ist das in einem Bundesland mit einem Ausländeranteil von 3,7 Prozent erklärbar? Von Sami Omar
Von Sami Omar Dienstag, 06.09.2016, 12:02 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 07.09.2016, 15:23 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der Spitzenkandidat der AFD Leif-Erik Holm feierte das gute Wahlergebnis seiner Partei in Mecklenburg-Vorpommern mit den Worten „Es ist vollbracht“. Dem Hüter des christlichen Abendlandes scheint die Ironie dieses Satzes nicht klar zu sein, gehört dieser Ausspruch doch zu den sieben letzten Kreuzworten Jesu nach der Überlieferung der Evangelien. Darunter findet sich auch die Frage: „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“
Nun gibt es sicher viele gute Christen in Mecklenburg-Vorpommern und auch solche, anderen oder gar keinen Glaubens, die verstanden haben, was die AFD nicht im Stande ist zu leisten. Dass diese Partei auf einer Welle des Frustes reitet, die sie Füttern und nähren muss, um oben auf zu bleiben. Die Zufriedenheit und Zuversicht der Bevölkerung Deutschlands sind die Feinde der AfD, sowie aller rechts-nationalen und rechtsradikalen Bewegungen.
Die Bischöfe der Katholischen Kirche Hamburgs und Berlins nennen das Wahlergebnis denn auch ein „Alarmsignal für die Politik“. Die Ängste und Sorgen der Menschen „müssen ernst genommen werden“, heißt es in ihrer gemeinsamen Erklärung. Doch sind es Parteien wie die AfD, die die Ängste und Sorgen der Menschen mästen, wie Vieh, das von seinem Schicksal noch nicht weiß. Es sind Stimmungen und Suggestionen, die die Sorgen vieler Menschen erst begründen. Wie sonst könnte die Xenophobie in einem Bundesland mit einem Ausländeranteil von 3,7 Prozent erklärbar sein?
Nicht die Fakten verursachen hier die Sorgen, sondern die Menschen, die von ihnen profitieren. Das soll nicht heißen, dass ängstlichen und sorgenvollen Menschen nicht zugehört werden muss. Manuela Schwesig kommentierte das Wahlergebnis beispielsweise mit einem kleinen, aber wichtigen Unterschied zu den Kirchenmännern. Sie sagte „Wir sehen mit Sorge, dass es der AfD gelungen ist, die Ängste und Nöte der Menschen zu schüren. (…) Wir wollen eine stabile Regierung bilden, die auf einen sozialen Zusammenhalt setzt. Wir wollen der AfD, die auf Spaltung setzt, etwas entgegen setzen.“
Hier ist die Sorge unser. Derer, die sehen, wie Parteien die Nöte der Menschen zu nutzen wissen. Die ewige Bekundung, die Sorgen der Menschen müssten ernster genommen werden, gehorcht letztlich den Spielregeln rechter Medien und Gedanken. Wenn es nach ihnen geht, sind wir nämlich die Schuldigen und sie die Retter des christlichen Abendlandes. Auch, wenn mancher von ihnen sich mit Bibelzitaten vielleicht besser zurückhalten sollte. Aktuell Meinung
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„Wie sonst könnte die Xenophobie in einem Bundesland mit einem Ausländeranteil von 3,7 Prozent erklärbar sein?“
Erstens zahlen die Mecklenburger Steuern an den Bund und finanzieren damit Multiulti mit, 2. haben Sie Angst, dass sie bei der Umverteilung zu kurz kommen, 3. wollen sie keine Verhältnisse wie im Westen 4 haben sie eine hohe Arbeitslosigkeit, was soll also Zuwanderung?
Also ich kann es nicht mehr hören, dieses Gejammer von den Ossis, und wovor sie alles Angst haben. Sie finanzieren all das mit, was alle anderen Bürger dieses Landes auch zahlen. Vielleicht sollten sie sich mal bemühen, hier auch die Kosten der Einheit zu nennen, denn bis 2015 waren es 2000 Milliarden Euro, die in den Aufbau Ost geflossen sind, davon 65% für soziale Aufgaben. Während es im Osten überall wie geleckt aussieht, können sie mal z.B. zu uns ins Ruhrgebiet kommen, und sich die überwiegend marode Infrastruktur ansehen. Wenn hier jemand Angst haben müßte, bei der Umverteilung zu kurz zu kommen, dann sicher nicht die Ostdeutschen. Und was heisst denn, keine Verhältnisse wie im Westen? Die Menschen profitieren seit 25 Jahren von den Westdeutschen, da mussten viele Kommunen auf vieles verzichten, auch um den Soli zu überweisen, und dabei haben uns auch die vielen Migranten geholfen, welche schon Jahrzehnte hier leben. Wieso verlassen denn viele Junge Menschen, z.B. Meck-Pom, und helfen nicht mit beim Aufbau, sorgen vielleicht selbst für neue Betriebe? Sind diese Menschen nicht auch Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen um ein besseres Leben zu haben? Was haben Flüchtlinge denn mit den Arbeitslosenzahlen zu tun? Gerade Meck-Pom, wo so viele abwandern, hat doch Platz genug. Soll jetzt gerade dies Bundesland keine Menschen die vor Krieg und Elend geflohen sind keine Menschen aufnehmen wegen der angeblich zu hohen Arbeitslosen Zahlen? Sehen sie sich doch den Lebensstandart dort vor 25 Jahren und heute an, und dann noch meckern, man könnte evtl. zu wenig abbekommen? Wenn man es genau betrachtet, sind ihre 4 Punkte nur eines: ECHT ARMSELIG!
@Rotaticus Denken Sie doch mal logisch: Was wollen Sie denn mit Zuwanderern, in Regionen, die über 10% Arbeitslosigkeit haben? Dass Ostdeutsche Profiteure der Umverteilung waren, sei gar nicht abgestritten. Nur haben halt viele eben nicht profitiert, weil der Geldsegen an ihnen vorbeiging. Wenn das Geld wirklich in die Schulen, die Wissenschaft und in Industrialisierung gesteckt worden wäre, ja dann, wurde es aber nicht. Es wurde einseitig dazu genutzt, um die Sozialetats und die Infrastruktur zu unterhalten. Vieles ist auch in dunkle Kanäle geflossen, die irgendwo im Westen mündeten. So sieht es aus. Armselig ist es, die Wahrheit zu verkennen. Ein Fehler war auch die Einführung der D-Mark im Osten und die Angleichung der Löhne an das Westniveau, dass hat der Wettbewerbsfähigkeit des Ostens schwer geschadet. Das war alles die Politik Kohls.
Wenn der Westen so blöd ist und den Soli zahlt, ist er selbst schuld. Wenn er eine unbeschränkte, unorganisierte Zuwanderung finanzieren will, darf er auch das gerne tun. Wir im Osten wollen das nicht. Bei Euch sitzt das Geld halt immer noch locker.
PS: Selbstverständlich sind viele junge Leute aus Mecklenburg „Flüchtlinge“ im eigenen Land. Es sei aber betont, dass sie im Westen für sich selbst sorgen müssen, ohne fremde Hilfe.