Studie
15 Prozent der Mitarbeiter beim Bund haben Migrationshintergrund
Jeder Fünfte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das Personal in der Verwaltung repräsentiert diesen Durchschnitt noch nicht. Laut einer Studie arbeiten dort zwar immer mehr Migranten, sie schaffen aber die Karriereleiter oftmals nicht.
Freitag, 27.05.2016, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:44 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der Anteil von Beschäftigten mit Migrationshintergrund in der Bundesverwaltung ist höher als in anderen Behörden, aber niedriger als in der Gesamtbevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in Berlin vorgestellte Studie des Statistischen Bundesamts und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Demnach haben rund 15 Prozent der Mitarbeiter bei wichtigen Bundeseinrichtungen eine Einwanderungsgeschichte. In der gesamtem öffentlichen Verwaltung lag dieser Anteil 2013 bei gerade einmal 6,7 Prozent. In Spitzenfunktionen und bei Verbeamtungen sind Menschen mit Migrationshintergrund aber auch in Bundesbehörden unterrepräsentiert.
Rund jeder Fünfte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Diese Menschen sind entweder selbst nicht in Deutschland geboren oder Nachkommen von Zugewanderten, landläufig als erste und zweite Einwanderergeneration bezeichnet. Gemessen am Gesamtanteil von Migranten repräsentiert bislang nur die private Wirtschaft den Bevölkerungsdurchschnitt. Dort haben nach Angaben der Studie 20 Prozent der Beschäftigten einen Migrationshintergrund.
Auch wenn die Bundesverwaltung mit 15 Prozent besser dasteht als vielleicht vermutet, zeigt sich im Detail, dass Menschen mit Migrationshintergrund dort trotzdem unterrepräsentiert sind. Überwiegend sind es jüngere Frauen in eher niedrigen Laufbahngruppen, die einen Migrationshintergrund haben. Zudem werden Migranten beim Bund häufiger befristet angestellt als andere und werden seltener verbeamtet.
Grundlage der Studie ist eine anonyme Befragung Beschäftigter auf freiwilliger Basis. Teilgenommen haben 14 Ministerien und das Bundeskanzleramt sowie die Bundeswehr und acht Bundesbehörden. Den geringsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund wies das Verteidigungsministerium mit 6,4 Prozent auf, den höchsten das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit 24,2 Prozent. Überdurchschnittlich viele Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigen das Bundeskanzleramt, wo der Arbeitsbereich der Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz (SPD) angesiedelt ist, das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium. Unter dem Durchschnitt liegen unter anderem das Justiz-, Familien-, Verkehrs- und Innenministerium.
Özoguz sprach sich dafür aus, zur Steigerung des Anteils von Beschäftigten mit Migrationshintergrund Zielmarken festzulegen. Hamburg und Berlin hätten gezeigt, dass damit einiges erreicht werden könne. In der Hansestadt habe sich der Anteil in den vergangenen Jahren von fünf auf 18 Prozent, in der Bundeshauptstadt von neun auf 24 erhöht. Wirkliche Teilhabe bedeute Chancengerechtigkeit, sagte Özoguz. Der Bund müsse in seiner Vorbildfunktion noch besser werden.
Özoguz, die die Studie gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium beauftragt hatte, sprach sich aber gegen feste Quoten aus. Auch der Staatssekretär im Innenministerium, Hans-Gorg Engelke, ist dagegen. Er forderte spezifische Personalentwicklungsprogramme. Angesichts des demografischen Wandels könne man es sich nicht leisten, bestimmte Potenziale nicht zu erschließen, sagte er. (epd/mig) Leitartikel Politik Studien
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Die Karriereleiter werden sie auch nicht nehmen können. Der deutsche Herrenmensch entscheidet lieber selber. Des Migranten Aufgabe ist es, ihm zu dienen.
Berücksichtigt man, dass auch jene Ausländer zu den Migranten zählen, die sich nur vorübergehend in Deutschland aufhalten, wie z.B. Auslandsstudenten, und für die eine deutsche Beamtenlaufbahn daher unsinnig wäre, ist der Anteil an Migranten im Staatsdienst nicht so gering, wie es auf den ersten Blick erscheint.
„Chancengerechtigkeit“ – bedeutet aber nicht das exakt dem Mengengefüge an Nationalitäten auch entsprechende Beschäftigungsverhältnisse entstehen müssen.
Und vor allem sollte „Migrationshintergrund“ kein Einstellungskriterium sein (ganz allgemein, aber auch für Jobs bei denen dieses absolut unwichtig wäre). Denn „Gerecht“ ist es schon dann nicht mehr wenn ich eine Gruppe bevorzuge („Bewerber mit Migrationshintergrund werden bei gleicher Eignung vorrangig berücksichtigt“).
Nichts anderes als eine Quote ist aber eine „Zielmarke“ im Grunde.
Das so wenige in der Bundeswerh arbeiten ist bedauerlich. Hier wäre die Frage – liegt es daran dass diese durch die Sicherheitschecks fallen, oder daran dass sie sich nicht genug mit Deutschlandidentifizieren um dafür (im Zweifel) auch ihr Leben zu lassen? Oder noch ganz andere Gründe.
Das Reden über den Migrantenanteil im öffentlichen Dienst hilft nicht weiter. Für die Bevorzugung von Migranten im öffentlichen Dienst muss es für den Dienstherr einen Nutzen geben. Diesen Nutzen gibt es an verschiedenen Stellen im Staat. Ein einfaches Beispiel ist die Hafenstaatskontrolle. Die Reedereien registrieren ihre Schiffe in Flag of Convenience Staaten, weil dort der arbeitsrechtliche Schutz für die Mannschaften gering ist. Eine multi-linguale Hafenstaatskontrolle kann durchaus helfen, die Arbeitsrechte der Seeleute zu schützen. Aber sollte man da nicht das Einstellungskriterium Sprachkenntnisse oder transnationale Rechtskenntnisse wählen ? Die Seeleute kommen häufig aus den Philippinen, Indien, Osteuropa und zunehmend China. Ein weißer Deutscher hilft da kaum, wenn er einen us-amerikanischen Migrationshintergrund hat. Er kommt mit den Seeleuten auch nicht besser zurecht.
Hafenstaatskontrolle sollte eigentlich eher sofort als in der Zukunft transnational ausgerichtet werden, damit solche Vorkommnisse wie das Umsatzsteuer-Karussell rascher entdeckt werden.
,,Berücksichtigt man, dass auch jene Ausländer zu den Migranten zählen, die sich nur vorübergehend in Deutschland aufhalten, wie z.B. Auslandsstudenten, und für die eine deutsche Beamtenlaufbahn daher unsinnig wäre, ist der Anteil an Migranten im Staatsdienst nicht so gering, wie es auf den ersten Blick erscheint“
Wachen Sie auf
Sie glauben wohl wir kriegen alles geschenkt
ich habe einen Migrationshintergrund und ich muss mich 5 mal so oft bewerben wie meine biodeutschen Freunde und Kommilitonen die deutlich schlechtere Noten haben als ich
Und ich muss jedes mal aufs neue beweisen, dass deutsch meine Muttersprache ist
früher habe ich das mit DEUTSCH nicht angegeben und ich erhielt absagen, weil die Arbeitgeber Zweifel an meinen deutschkenntnissen hatten und das trotz Abitur und Studium
@Christoph: Und damit haben wir das Problem. Sie nehmen ihr subjektives Empfinden und basteln daraus einen Fakt. Gleiches gilt aber auch umgekehrt wo wir den Leuten zu Recht sagen die Kriminalität gehe zurück, es wird nur mehr berichtet.
@Han :Dann sollten wir ja versuchen mehr Phillipinos,Chinesen und andere für die genannte Tätigkeit zu gewinnen. Nur kommen unsere Einwanderer da überwiegend gar nicht her. Ein türkischstämmiger Deutscher ist da genau so gut oder schlecht wie ein Biodeutscher geeignet.
15 Prozent der Mitarbeiter beim Bund haben Migrationshintergrund und 90 Prozent davon arbeiten im Facilty Management (Kantine, Reinigung, etc.).