
NPD wächst wieder
Immer mehr rechtsextreme Gewalttäter
Die Zahl der gewalttätigen Rechtsextremisten ist auf 11.500 angewachsen. Auch die Anzahl von Gewalttaten hat einen großen Sprung nach oben gemacht. Nach vorläufigen Zahlen wurden im vergangenen Jahr 846 Gewaltdelikte gezählt.
Mittwoch, 27.01.2016, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 01.02.2016, 17:53 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl gewaltorientierter Rechtsextremisten ist einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr um mehr als 1.000 Personen auf über 11.500 angewachsen. Angesichts der weit verbreiteten Hasspropaganda gegen Flüchtlinge steige der „Aggressionspegel“, zitierte der Tagesspiegel Sicherheitskreise. Auch die Kooperation mit gewaltbereiten, islamfeindlichen Hooligans wirke sich aus. Die besorgniserregende Entwicklung spiegele sich zudem in den bislang bekannten Zahlen zu rechten Straftaten wider.
Nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei begingen Rechtsextremisten zwischen Januar und November vergangenen Jahres bundesweit 12.650 Delikte, darunter 846 Gewalttaten. Dies entspreche bei den Gewalttaten einer Zunahme um 40 Prozent gegenüber dem gesamten Jahr 2014. Wegen der zu erwartenden Nachmeldungen der Polizei würden diese zudem 2015 noch beträchtlich steigen.
NPD verzeichnet wieder Zuwächse
Auch die rechtsextreme Szene selbst sei um mehr als 1.000 auf über 22.000 Personen angewachsen. So hätten mehrere rechtsextremistische Organisationen und lose Vereinigungen wie die Neonazi-Partei „Die Rechte“ oder „Der III. Weg“ verstärkten Zulauf. Auch die NPD habe ihren jahrelangen Abwärtstrend gestoppt und verzeichne leichte Zuwächse. Derzeit hat die Partei etwa 5.200 Mitglieder.
Sorgen bereite Sicherheitsexperten auch, dass sich Teile der rechten Szene zunehmend in soziale Netzwerke begeben. „Da findet eine historische Umorientierung statt“, hieß es. Die rasche Verabredung über Facebook und WhatsApp sei ein „Nährboden für neue, schlagkräftige Organisationen, die schwerer zu greifen sind“. Der Wandel mache den Rechtsextremismus „aktionsfähiger“, warnten Experten. Damit steige auch die Terrorgefahr. (epd/mig)
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