Aufnahme von Flüchtlingen
Städtetagspräsident Maly warnt vor „Jammern auf hohem Niveau“
Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland verhältnismäßig wenig Flüchtlinge auf. Und trotzdem bemängeln Städte und Kommunen zu hohe Belastungen durch Flüchtlinge. "Jammern auf hohem Niveau", meint Ulrich Maly, Präsident des Deutschen Städtetages.
Mittwoch, 26.11.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 26.11.2014, 16:53 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Angesichts der Flüchtlingszahlen in Ländern wie der Türkei, Libanon und Jordanien empfindet der Präsident des Deutschen Städtetages, Ulrich Maly, die Klagen in Deutschland über zu hohe Belastungen als „Jammern auf hohem Niveau“. Die Herausforderungen für die Kommunen seien groß, etwa bei der Suche nach Unterkünften, sagte Maly am Montagabend in Bremen, betonte aber auch: „Ja, wir schaffen das.“ Er forderte zugleich erneut größere finanzielle Hilfen für die Kommunen durch den Bund. „Integration findet immer vor Ort statt.“
Deutschland nimmt nach Angaben des Städtetages in diesem Jahr wahrscheinlich 220.000 bis 230.000 Männer, Frauen und Kinder auf. Bei einer Gesamtbevölkerung von 80 Millionen Menschen sei das durchaus leistbar, betonte Maly bei einem öffentlichen „Rathausgespräch“ in Bremen.
Deshalb „verbiete ich mir das Jammern“, betonte Maly. Allerdings müsse die Unterstützung des Bundes auch kommen. Sonst könne es sein, das die Stimmung und die derzeit große Hilfsbereitschaft der Menschen in den Städten und Gemeinden kippe, weil sie sich alleingelassen fühlten. So müssten Flüchtlinge beispielsweise auch Zugang zu Integrationskursen erhalten, den sie momentan leider nicht hätten. (epd/mig)
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