Rheinland-Pfalz

Flüchtlingsunterkünfte ohne Heizung, dafür mit Ungeziefer

Die rheinland-pfälzische Landesregierung steht in der Kritik wegen unbeheizter Flüchtlingsunterkünfte mit Hygienemängeln. Medien berichten von gesundheitsgefährdenden Zuständen. Integrationsministerin Alt weist die Kritik zurück.

Donnerstag, 30.10.2014, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 30.10.2014, 20:58 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die rheinland-pfälzische Landesregierung ist wegen der schlechten Lebensbedingungen in den Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtungen in die Kritik geraten. Das Mainzer Integrationsministerium räumte am Mittwoch ein, dass ein Teil der Flüchtlinge in Ingelheim in unbeheizten Räumen untergebracht werden müsse. Weil eine große Flüchtlingsanzahl in kurzer Zeit aufgenommen werde musste, seien auch bislang ungenutzte Teile der Erstaufnahmeeinrichtung wieder belegt worden, in denen die Heizungsanlage noch nicht habe reaktiviert werden können. Ministerin Irene Alt (Grüne) wies zugleich einen SWR-Bericht über gesundheitsgefährdende Zustände in der Einrichtung zurück.

Unter Berufung auf Bewohner hatte der Sender zuvor gemeldet, wegen der fehlenden Heizung seien in den kalten Baracken seien bereits Kinder erkrankt. In dem Bericht waren auch Probleme mit Ungeziefer und andere schwere Hygienemängel in der Aufnahmeeinrichtung in Trier bemängelt worden. Das Mainzer Ministerium hielt dem entgegen, alle Flure und Treppenhäuser würden täglich, die sanitären Einrichtungen sogar dreimal täglich gereinigt. Bei Bedarf würden kurzfristig Kammerjäger in der Aufnahmestelle eingesetzt.

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Die oppositionelle CDU im Landtag forderte Ministerin Alt auf, die „offenkundigen Probleme“ in Ingelheim und Trier umgehend zu lösen. „Es ist nicht akzeptabel, dass Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, ohne Heizung und unter hygienisch problematischen Zuständen leben müssen“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marlies Kohnle-Gros. Die Abgeordnete kritisierte, dass die Landesregierung sich einerseits einer Reform zur Beschleunigung der Asylverfahren verweigert habe, aber zugleich keine angemessene Unterbringung der Flüchtlinge organisieren könne und die Kommunen mit den Problemen alleinlasse. (epd/mig)

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