Deutsche Presse

18.06.2014 – Asyl, Flüchtlinge, NSU, Abschiebung, Türkei, Böhnhardt

Kindermord-Ermittlungen gegen NSU-Mitglied; Nächste NSU-Panne: Polizei zahlte Erbe an falsche Frau; Für Abschiebung von Flüchtlingen eigens Flugzeug gechartert; De Maizière wirbt für mehr Migranten im öffentlichen Dienst; Türkei verbietet Berichterstattung über Geiselnahme im Irak

Von Mittwoch, 18.06.2014, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 18.06.2014, 11:12 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Die Themen des Tages sind:

Der Name Uwe Böhnhardt wird auch bei Ermittlungen zu dem Mord an einem neun Jahre alten Schüler 1993 in Jena genannt. Ob der Junge das erste Mordopfer des späteren NSU-Terroristen war, wissen die Ermittler noch nicht.

___STEADY_PAYWALL___

NSU 1993 wurde die Leiche eines Jungen in Jena gefunden. Der Mord wurde nie aufgeklärt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft neu. Auch unter Verdacht: der inzwischen tote NSU-Terrorist Böhnhardt

Die Ermordung ihres Vaters traf sie hart – nun muss die Tochter des NSU-Opfers Ismail Yasar auch noch um ihr Erbe bangen. Statt ihr übergab die Nürnberger Polizei das Vermögen Yasars seiner Ex-Frau.

Drei Flüchtlinge dürfen nicht in Deutschland bleiben und müssen nach Italien zurück. Dagegen wehren sie sich. Und auch rund 60 Menschen am Frankfurter Flughafen protestieren.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Schulen, Ämtern oder bei der Polizei.

Mit unseren individualistischen Lebensentwürfen hat das islamische Recht wenig zu tun: Sadakat Kadri zeigt, warum wir unsere Vorurteile trotzdem prüfen sollten

Laut Verfassungsschutz reisten zehn Salafisten aus Bremen nach Syrien, um dort zu kämpfen. Der Innensenator verhängt deshalb jetzt Aus- und Einreiseverbote.

Schon heute haben Kommunen Probleme, die steigende Zahl von Flüchtlingen unterzubringen. Nach einer neuen Prognose wird die Situation noch schwieriger. Die Kreise wollen nun mit dem Regierungschef sprechen.

Während radikale Salafisten in den Großstädten verstärkt versuchen, Nachwuchs zu rekrutieren, will Niedersachsen sich dem Abgleiten junger Menschen in den islamischen Extremismus entgegenstellen.

Familienministerin Schwesig will Mittel für Projekte gegen Linksextremismus umschichten. Diese waren schlichtweg überflüssig.

Vor Gericht steht ein junger Mann, der bei der Anti-Nazi-Demo vom 1. Mai 2013 Polizisten beleidigt und verletzt haben soll. Das Verfahren wird eingestellt – und die Mitstreiter des Angeklagten haben im Gerichtssaal ihren Spaß.

Obwohl eine Mitarbeiterin eines Frankfurter Jugendzentrums von Salafisten bedroht wurde, sind keine Ermittlungen eingeleitet worden. Die FDP im Landtag will das ändern – per Anzeige.

Der Imam der größten sunnitischen Moschee Norwegens ist auf seinem Heimweg von einem Unbekannten attackiert und verletzt worden. Der Angreifer war am Dienstag noch flüchtig, wie die Polizei berichtete.

Ein Gespräch mit dem Islam-Experten Oliver Roy über die Motive und die Erfolgsaussichten jener Dschihadisten, die gerade im Irak die Macht übernehmen wollen.

Nach dem Verschwinden von Flug MH370 berechneten Experten der Firma Inmarsat den wahrscheinlichsten Absturzort. Doch weil das Suchschiff „Ocean Shield“ auf dem Weg dorthin andere Signale auffing, wurde die Stelle bis heute nicht untersucht.

Nach dem Verschwinden von Flug MH370 berechneten Experten der Firma Inmarsat den wahrscheinlichsten Absturzort. Doch weil das Suchschiff „Ocean Shield“ auf dem Weg dorthin andere Signale auffing, wurde die Stelle bis heute nicht untersucht.

Die türkische Opposition schickt Ekmeleddin İhsanoğlu in die Präsidentenwahl. Er soll Premier Erdoğan herausfordern, ist aber in den eigenen Reihen umstritten

Integration und Migration

Kindermord-Ermittlungen gegen NSU-Mitglied

Nächste NSU-Panne: Polizei zahlte Erbe an falsche Frau

Für Abschiebung von Flüchtlingen eigens Flugzeug gechartert

Deutschland

Ausland

Türkei

Deutsche Presse
Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Sigge sagt:

    Unseriöse Berichterstattung

    „Kindermord-Ermittlungen gegen NSU-Mitglied“ betitelt MIGAZIN die Presseschau über einen bis heute ungeklärten Mord an einem 9-jährigen Jungen.

    In dem in der Presseschau aufgeführten taz-Artikel heißt es:
    „Böhnhardt unter Verdacht.
    NSU 1993 wurde die Leiche eines Jungen in Jena gefunden. Der Mord wurde nie aufgeklärt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft neu. Auch unter Verdacht: der inzwischen tote NSU-Terrorist Böhnhardt.“

    Die Frankfurter Rundschau schreibt:
    „War ein kleiner Junge das erste Mordopfer des späteren NSU? 1993 wurde die Leiche eines neun Jahre alten Jungen am Saale-Ufer gefunden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft neu. Unter Verdacht: Der inzwischen tote NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt. Die Staatsanwaltschaft Gera untersucht, ob der spätere NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt für den Mord an einem neun Jahre alten Jungen im Juli 1993 verantwortlich ist. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jens Wörmann, der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage.“

    Man vergleiche diese Texte – sowohl die Überschrift von MIGAZIN als auch die Beiträge der taz und der FR – mit folgenden Feststellungen im Artikel der FAZ:
    „Eine neue Spur habe sich so jedoch noch nicht ergeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera am Dienstag. Man ermittele weiterhin gegen unbekannt, einen Tatverdächtigen gebe es nicht: Weder Enrico T. noch der verstorbene Böhnhardt kämen nach aktuellem Stand als damaliger Täter in Betracht.
    Auch der Sprecher des Generalbundesanwaltes sagt, dass sie keine „zureichenden Anhaltspunkte“ dafür hätten, dass der Mord an dem Kind Böhnhardt zuzurechnen sei. Zum Tathergang will die Polizei auch Jahre nach dem Mord nichts sagen. Zu groß sei die Gefahr, dass dadurch Täterwissen preisgegeben und die Ermittlungen gefährdet würden. Unmittelbar nach der Tat hieß es jedoch, die Polizei schließe ein Sexualverbrechen nicht aus.“

    Aus dem Bericht der FAZ ergibt sich eindeutig, daß wg. des Mordes am 9-jährigen Jungen kein Anfangsverdacht gegen Böhnhardt vorliegt. Deswegen darf nach der StPO gegen ihn auch nicht ermittelt werden. Vielmehr laufen nach der klaren Feststellung der Justiz die Ermittlungen noch „gegen Unbekannt“.

    Daraus folgt, daß eine der Darstellungen, entweder die der FAZ oder die von MIGAZIN, taz und FR, unseriös ist. Ich persönlich neige dazu, eher der FAZ als den anderen zu glauben.

    Wie auch immer, wer dies als kleinkarierte Kritik ansieht, sollte sich mit dem Phänomen befassen, wie manche falsche öffentliche Meinung durch (bewußt?) ungenaue oder auch direkt unrichtige Presseberichterstattung nach und nach, gleichsam nach dem Schuhanzieherprinzip, entsteht, besonders wenn das politische Interesse, von anderen Dingen abzulenken, sehr groß ist.

    Sigge