Bevölkerungswanderung 2013
Höchste Zuwanderung nach Deutschland seit 20 Jahren
Im Jahre 2013 verzeichnete Deutschland die höchste Zuwanderung seit 20 Jahren. Insgesamt zogen rund 1,2 Millionen Menschen aus dem Ausland nach Deutschland. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 13 Prozent, wie das Statistische Bundesamt meldet.
Freitag, 23.05.2014, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 27.05.2014, 0:47 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Im Jahr 2013 sind nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes 1.226.000 Personen nach Deutschland zugezogen. Dies waren 146.000 Zuzüge mehr als im Jahr 2012. Das entspricht einer Steigerung von 13 %. Zuletzt hatte es eine solch hohe Zuwanderungszahl vor 20 Jahren gegeben.
Aus Deutschland zogen im Jahr 2013 insgesamt 789.000 Personen fort, 77.000 mehr als im Vorjahr (+ 11 %). Bei der Bilanzierung der Zu- und Fortzüge ergibt sich für 2013 ein Wanderungsüberschuss von 437 000 Personen – dies ist ebenfalls der höchste Wert seit 1993.
1,1 Millionen Ausländer zugezogen
Die Steigerung der Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2013 ist auf eine stärkere Zuwanderung von Ausländern zurückzuführen: Von den insgesamt 1.226.000 Zuwanderern waren 1.108.000 Ausländer, das waren 142.000 (+ 15 %) mehr als im Jahr 2012. Die Zahl der Zuzüge von Deutschen ist dagegen mit rund 118.000 gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben.
Von den 789.000 Abgewanderten aus Deutschland im Jahr 2013 waren 649.000 ausländische Personen und 140.000 Deutsche. Im Saldo aus Zu- und Fortzügen ergibt sich daraus ein Wanderungsüberschuss von rund 459.000 Ausländern und ein Wanderungsverlust deutscher Bürger von 22.000. Im Vorjahren betrug der Überschuss noch 387.000 und der Verlust belief sich auf 18.000 Personen.
Gegenüber USA und Türkei gibt es deutliche Verluste
Die ausländischen Zuwanderer kamen mit 727.000 Zuzügen und einem Wanderungsüberschuss von 304.000 Personen hauptsächlich aus dem EU-Raum. Aus den osteuropäischen Ländern nahm der Wanderungsüberschuss vor allem aus dem am 1. Juli 2013 der EU beigetretenen Kroatien sowie aus Rumänien zu. Dagegen gingen im Jahr 2013 die Wanderungsüberschüsse ausländischer Personen für Bulgarien, Griechenland und Ungarn zurück. Die meisten ausländischen Zuwanderer stammen nach wie vor aus Polen mit 189.000 Zuzügen und einem Wanderungsüberschuss von 72.000. Aus den sonstigen europäischen Staaten erhöhte sich 2013 der Überschuss ausländischer Zuwanderer auf 44.000 Personen, vor allem wegen einer verstärkten Zuwanderung aus der russischen Föderation.
Zurück ging dagegen der Wanderungsüberschuss gegenüber Amerika mit 10.000 Personen beziehungsweise 7 % gegenüber dem Vorjahr sowie der Türkei mit rund 6.500 Personen.
Deutschland ist Einwanderungsland
Alle Bundesländer verzeichneten eine positive Wanderungsbilanz mit dem Ausland. Allerdings entfielen knapp vier Fünftel der Zuwanderung ausländischer Personen auf insgesamt nur sechs Bundesländer: Der Wanderungsüberschuss war besonders hoch in Bayern mit 91.000 Personen. Es folgten Nordrhein-Westfalen mit 84.000 Personen, Baden-Württemberg (76.000), Hessen (42.000), Berlin und Niedersachsen (je 34.000).
Bereits am Dienstag hatte eine aktuelle OECD-Untersuchung gezeigt, dass Deutschland mittlerweile zu einem der weltweit beliebtesten Einwanderungsländer geworden ist. Unter den Industriestaaten liegt sie erstmals auf dem zweiten Rang hinter den USA und hat klassische Einwanderungsländer wie Kanada und Australien deutlich hinter sich gelassen. (bk) Aktuell Gesellschaft
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