Doll Test

Rassistische Kinder?

Das Video überrascht vor allem Eltern: Nicht nur Erwachsene können von rassistischen Gedanken geleitet sein, sondern auch Kinder. Das zeigt der sogenannte „Doll Test“, bei dem Kindern im Vorschulalter jeweils weiße und schwarze Puppen gezeigt werden.

Von Donnerstag, 17.04.2014, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 23.04.2014, 6:54 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Interviewer fragt im Video Kinder im Vorschulalter, sich zwischen zwei Puppen zu entscheiden: die eine ist weiß und die andere eine schwarze Puppe. Der Test wurde 2010 vom amerikanischen Nachrichtensender „CNN“ ausgestrahlt.

Ganz gleich, welche Hautfarbe das Kind hat, es wählt lieber die weiße Puppe. Damit nicht genug: Die schwarze Puppe wird im Experiment auch häufiger als „böse“ bezeichnet.

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Das Experiment zeigt, was Vorurteils- und Rassismusforscher längst seit Jahren feststellen: Rassistische Vorstellungen schlagen sich nicht nur in der Mehrheitsgesellschaft nieder, sondern prägen auch im besonderen Maße das Selbstbild von der ausgegrenzten Gruppe.

Dabei weisen Forscher immer wieder darauf hin, dass Rassismen das Ziel haben, die Macht und Privilegien der Mehrheitsgesellschaft zu erhalten. Dabei profitieren zwangsläufig diejenigen, die dazugehören. Die als „anders“ bewertete Gruppe wird dabei homogenisiert und mit negativen Merkmalen markiert.

Schauen Sie selbst:

Der „Doll Test“ wurde von Kenneth Bancroft Clark und Mamie Phipps Clark zum ersten Mal in den 1940er Jahren durchgeführt. Während sich viele schwarze Kinder mit den schwarzen Puppen identifizierten, bevorzugten sie aber mehrheitlich die weißen Puppen zum Spielen. (hd) Aktuell Feuilleton Videos

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  1. Roxana sagt:

    Ich arbeite sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich im sozialen Bereich und setzte mich für Menschen mit Migrationshintergrund ein. Ich selber habe einen Migrationshintergrund.
    Meine kleine Tochter, die noch nicht in den Kindergarten geht (d.h. sie hat noch keine Austauschmöglichkeiten mit anderen Kindern), sagt schon seitdem sie sprechen kann, dass ihre schwarze Puppe „hässlich“ wäre. Natürlich war ich sehr enttäuscht, als ich dies das erste mal aus ihrem Mund gehört habe, weil es ausgerechnet in meiner Familie so eine Aussage vorkommt. Nun, wurde mir sehr bald aufgefallen, dass kleine Kinder solche Bewertungen machen, zu allem was fremd und unbekannt ist. Das ist keine Abwertung, das kennen kleine Kinder nicht. Ich bin mir ganz sicher, dass ein afrikanisches Kind eine dunkelheutige Puppe schöner findet, als eine weiße, die ihm nicht vertraut ist.
    Deswegen bin ich mir fast sicher, diese Studie zeigt nicht unbedingt das, was die Erwachsenen damit erzielt haben.

    Viele Grüße und schönes Osterfest!

  2. kav sagt:

    @ roxana,
    es geht um Rassismus und sonst gar nichts. Wie kann einem schwarzen Kind aus einer schwarzen Familie mit schwarzen Eltern und schwarzen Geschwistern eine schwarze Puppe fremd erscheinen? Ach so, weil es keine schwarzen Puppen kennt? Ja dann.

    Ich habe selbst ein schwarzes Kind (das sich im Kindergartenalter versucht hat, die schwarze Farbe runterzurubbeln)

    Habe geheult, als ich das Video gesehen habe. Erschreckend, wie man Rassismus verinnerlichen kann.

    Wenn ein sehr kleines, weißes Kind beginnt zu weinen, weil es seinen ersten Schwarzen sieht (oder umgekehrt), ist das was anderes.

    Gruss.

  3. Muji sagt:

    @kav
    Das Experiment und dessen „Ergebnis“ hat keine Aussagekraft.

    Puppen sind keine Menschen. Wiederholt man das Experiment mit echten Babys wäre das Ergebnis nicht pseudo-rassistisch (Puppen haben übrigens keine Rasse, weshalb also „rassistische Kinder“?!)

    Außerdem:
    1. Man sollte auch mal darüber nachdenken, ob das Aussehen unabhängig von der Farbe der Puppe eine Rolle spielt
    2. Ob es in einem Land mit vermehrt schwarzer, muslimischer oder asiatischer Bevölkerung ähnliche Ergebnisse gibt.
    3. Was passiert, wenn man eine grüne und eine rote Puppe hinstellt?
    4. Ob der eigentliche Rassismus nicht erst bei der Bewertung des Experiments passiert, weil man rassistischerweise davon ausgeht, dass Schwarze das schwarze Baby mögen müssten und Weisse das weisse Baby…
    5. Es sind Kinder! Sie sind jung, unerfahren, unvoreingenommen, naiv, nicht besonders intelligent und politisch inkorrekt…Kinder haben viele Vorurteile, das ist ein Schutzinstinkt.

    Aus diesem Experiment irgendwelche Probleme in unserer Gesellschaft herleiten zu wollen, wäre einfach nur Wahnsinn…

  4. Kathrin sagt:

    Es ging hier um Kindergartenkinder. Die sind noch jenseits von gut und böse. Sie werden erst im Laufe der Jahre Haltungen und Wertungen entwickeln.
    Auf Schulhöfen gibt es viel Fremdenfeindlichkeit – in alle Richtungen. Es ist eine Illusion zu denken, Migranten wären nicht fremdenfeindlich.
    Schei..deutsche konnte man schon vor 20 Jahren auf Schulhöfen hören.
    Auch wenn die Versuchsanordnung fragwürdig ist, offene Ohren, wo Kinder aufeinandertreffen bestätigen das Ergebnis. Die Frage ist, wie man damit umgeht.

  5. Chris sagt:

    ich weiss noch sehr gut wie meine ältere Schwester (5 Jahre älter ) und ich nach Deutschland kamen mit unseren Eltern aus einem sehr heissen Land mit sehr vielen dunkelhäutigen Menschen

    ich war jedoch strohblond und sehr sehr blass. Meine Mutter scherzte dass ich nicht verloren gehen könnte im Krankenhaus weil ich weiss war und schon goldene Haare hatte also unterscheidbar von den anderen babys

    und als wir nach Deutschland kamen da besuchten wir eine Gruppe mit kleinen Kindern und ich weiss noch genau wie wir Clowns aus holz bemalen sollten und ich habe da ich es anders nicht kannte, schwarze Farbe benutzt und die haare schwarz gefärbt meine Schwester jedoch tadelte mich und sagte zu mir,, Nein nein die deutschen sind blond“ ich weinte und wir einigten uns schliesslich auf die braune Haarfarbe