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Neue Rezeptur

Letzte Chance für die Deutsche Islamkonferenz

Neue Themen, neue Töne, neue Zusammensetzung und das Allerwichtigste: alles auf Augenhöhe. Die Neue Deutsche Islamkonferenz scheint auf einem guten Weg zu sein. Das muss sie auch. Denn er ist die letzte Chance kurz vor dem K.o.

Von Dienstag, 25.03.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 27.03.2014, 8:00 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Seit dem Start im Jahr 2006 sorgt die Deutsche Islamkonferenz (DIK) für kontroverse Diskussionen. Unter Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble vielversprechend an den Start gegangen, verkam sie schnell zu einem Klein-Klein zwischen den Teilnehmern. Zu viele Köche verdarben den ohnehin ungenießbaren Themenbrei, der viel mehr nach Sicherheitsgipfel schmeckte als nach Dialog. Mit der Zeit bröckelte die Runde. Der Islamrat und der Zentralrat der Muslime (ZMD) zogen sich zurück.

Fest entschlossen, dem ganzen Spuk endlich ein Ende zu setzen, ließ Ex-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nichts unversucht, auch die letzten aus der Küche zu verjagen. Mit einer Plakataktion, die jegliches Geschmacksgefühl vermissen ließ, stellte er Muslime pauschal als potenzielle Gefährder dar und sorgte dafür, dass auch die Letzten die Finger vom Kochlöffel nahmen.

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So blieb dem alten und neuen Bundesinnenminister Thomas de Maizière nichts anderes übrig, eine neue Rezeptur vorzulegen oder die Deutsche Islamkonferenz einzufrieren. Er entschied sich für das Erstere. Am Montag verkündete er: keine Sicherheitsthemen mehr, sondern Seelsorge und Wohlfahrtspflege, keine Möchtegerngourmets mehr, sondern Chefköche aus den großen Religionsgemeinschaften und Interessenvertretungen. Das Wichtigste dürfte aber sein: Das Ministerium wird das Menü – anders als bisher – nicht mehr diktieren, sondern Raum für verschiedene Geschmäcker zulassen.

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Man kann also wieder gespannt sein – immerhin, was am Ende serviert werden wird. Wünschenswert ist es, wenn am Ende dieser DIK beispielsweise die Gründung eines muslimischen Wohlfahrtsverbands – ähnlich dem Caritas oder der Diakonie – verkündet wird, der sich um kultur- und religionssensible Kinderbetreuung genauso kümmert wie um Altenpflege. Das wäre eine Kost, die den Geschmacksnerv zur Abwechslung einmal positiv überraschen würde. Als Nachtisch könnte die DIK verkünden, dass man in der nächsten Periode, an der religionsverfassungsrechtlichen Gleichstellung arbeiten werde. Das wäre mal ein krönender Abschluss.

Kommt aber erneut Brei auf den Tisch, wird diese Küche wohl für immer geschlossen werden. Das ist die letzte Chance. Aktuell Meinung

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