Berlin

Neues Landesprogramm finanziert 50-60 Integrationslotsen

Ab Oktober beginnt ein neues Landesrahmenprogramm, das die Koordinierung von 50-60 Integrationslotsinnen in Berlin finanziert und den Lotsen Qualifizierungsmaßnahmen anbietet. Berlins Integrationsbeauftragte Monika Lüke ist überzeugt vom Konzept.

Von Montag, 23.09.2013, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.09.2013, 23:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In Berlin arbeiten bereits seit mehreren Jahren Migranten als Lotsen in unterschiedlichen Projekten und bei unterschiedlichen Trägern. Es sind vor allem Frauen, die in dieser Tätigkeit zwischen Einwandererfamilien, Behörden, Bildungs- und Jugendeinrichtungen eine wichtige Vermittlerrolle übernehmen.

Am 1. Oktober wird nun ein neues Landesrahmenprogramm beginnen. Es umfasst die Finanzierung einer neuen landesweiten Koordinierung, den Einsatz von 50-60 Integrationslotsinnen in Berlin sowie Qualifizierungsmaßnahmen. Bisher konnten diese Frauen trotz ihrer anspruchsvollen Aufgaben lediglich über Arbeitsmarktförderinstrumente bezahlt werden. Mit den Reformen der Arbeitsmarktinstrumente des Bundes war deutlich geworden, dass das Land Berlin einspringen und regelfinanzierte Lotsinnenstellen schaffen muss.

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Davon profitieren alle
Für Berlins Integrationsbeauftragte Monika Lüke ist dies ein wichtiger Schritt, diese wichtige Arbeit von Migrantinnen auf eine solide Basis zu stellen und abzusichern: „Das Konzept der Integrationslotsen ist so erfolgreich, weil es Einwandererfamilien aus ihrer Isolation heraus hilft. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, das von der Zielgruppe gut angenommen wird, weil es auf einer persönlichen Ebene funktioniert. Davon profitieren alle: Die neu eingestellten Integrationslotsinnen, die Einwandererfamilien, die von ihnen betreut und beraten werden, die Kitas, Schulen, Jugend- und Gesundheitseinrichtungen und schließlich die Quartiere und die Bezirke, in denen der soziale Zusammenhalt und die Teilhabe von Einwandererfamilien verbessert werden. Ich bin froh, dass es mit dem neuen Landesrahmenprogramm gelungen ist, den Einsatz von Integrationslotsinnen in die Regelfinanzierung aufzunehmen und somit zu verstetigen.“

Die Integrationslotsinnen sollen bei bewährten freien Trägern eingesetzt werden. Diese können den Einsatz bei der Landeskoordinierungsstelle beantragen. Die Verteilung erfolgt dann in Abstimmung mit den Bezirken nach sozialräumlichen Kriterien. Dabei werden alle Bezirke die Möglichkeit haben, Lotsinnen finanziert zu bekommen. „Positiv am neuen Landesrahmenprogramm ist auch“, so die Integrationsbeauftragte, „dass den Frauen im Rahmen ihrer Tätigkeit Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden. Damit eröffnen sich für sie perspektivisch Möglichkeiten der Beschäftigung in anderen Sozialberufen auf dem regulären Arbeitsmarkt.“ Aktuell Gesellschaft

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MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Roman sagt:

    Eine sehr gute Nachricht. Integrationslotsen sind ein wichtiger Baustein, der in keinem Integrationskonzept fehlen sollte. Durch die Regelfinanzierung kann der Einsatz von Integrationslotsen gesichert und qualitativ verbessert werden. Davon profitieren nicht nur die Hilfesuchenden und die Lotsen selbst, sondern auch die Beratungsstellen und Behörden. 50-60 Lotsenstellen werden den Bedarf in ganz Berlin vermutlich nicht decken, aber es ist ein großer Schritt in eine gute Richtung. Im Übrigen müssen Integrationslotsen nicht zwangsläufig weiblich sein – wie in der Pressemitteilung angedeutet. Eine bedarfsgemäße Mischung hat sich bewährt.