Dialogforum Islam
NRW will Kooperation mit Muslimen vertiefen
NRW-Integrationsminister Schneider und Muslime stellen gemeinsamen Fahrplan für die nächsten drei Jahre auf. Auf dem neu gegründeten "Dialogforum Islam" soll unter anderem die Gleichstellung der Islamischen Religionsgemeinschaften besprochen werden.
Dienstag, 17.09.2013, 8:27 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.10.2014, 12:30 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) schlägt ein neues Kapitel auf: Ab sofort soll die Kooperation mit Muslimen im Land vertieft werden. Dazu wurde am Montag der Dialogforum Islam (dfi) konstituiert, gemeinsam mit Vertretern der Muslime in Nordrhein-Westfalen.
Das dfi soll die Landesregierung in Fragen beraten, die den Lebensalltag der Muslime betreffen. Dazu verabredete der Minister mit dem neuen Gremium ein gemeinsames Arbeitsprogramm für die kommenden drei Jahre.
Fahrplan bis 2016
Demnach ist geplant, ins Jahr 2014 mit den Arbeitsschwerpunkten „Vielfalt des Islam“ und „Sicherheit für Muslime“ zu gehen; 2015 wollen sich die Gremienmitglieder mit den Fragen Jugendhilfe, islamische Bestattungen und der Religionsausübung muslimischer Inhaftierter befassen und 2016 stehen Extremismusprävention, Islamfeindlichkeit und Wohlfahrtspflege für Muslime im Vordergrund.
„Wichtig ist uns, dass wir dabei zu konkreten Ergebnissen kommen, die in gemeinsame politische Initiativen des Landes und der islamischen Verbände münden und zu spürbaren Verbesserungen des Lebensalltags der Musliminnen und Muslimen in NRW führen“, erklärte Schneider. Darüber hinaus würden Landesregierung und islamische Verbände über den Status der Muslime als Religionsgemeinschaft verhandeln.
Große Hoffnungen
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime und zugleich Sprecher des Koordinierungsrates der Muslime (KRM), sagte dazu: „Alles, was dem Ziel der institutionellen Gleichstellung der Islamischen Religionsgemeinschaften dient, werden wir mit Gewissenhaftigkeit und Nachdruck verfolgen und unterstützen, weil es unmittelbar und nachhaltig das Alltagsleben jedes einzelnen Muslims und seiner Gemeinde erheblich verbessern wird“.
Info: In Nordrhein-Westfalen leben etwa 1,5 Millionen Musliminnen und Muslime. Das sind mehr als ein Drittel der insgesamt 4,3 Millionen in Deutschland ansässigen Menschen islamischen Glaubens. Zudem haben die großen islamischen Dachverbände ihren Hauptsitz in NRW.
Yılmaz Karahman von der Alevitischen Gemeinde Deutschland, setzt große Hoffnungen in den Dialogforum: „Die Gleichstellung und der Dialog zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften in unserem Land ist für uns ein wichtiges Anliegen. Wir freuen uns, dass der Dialog zwischen diesen und der Politik nun auch auf Landesebene weiter intensiviert wird. Das ‚dialog forum islam‘ ist ein wichtiger Schritt zur Anerkennung aller in NRW vertretenen Religionsgemeinschaften.“
Voraussetzung: flächendeckende Gemeindestrukturen
Dem „dialog forum islam“ gehören als ständige Mitglieder Vertreter des Koordinationsrates der Muslime und seiner Mitgliedsverbände an: Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), der Zentralrat der Muslime (ZMD), die Alevitische Gemeinde Deutschland sowie auf Seiten der Landesregierung Repräsentanten der Ministerien und Sachverständige aus Landeseinrichtungen. Von Fall zu Fall werden je nach Thema weitere Fachleute hinzugezogen. Den Vorsitz übernimmt Integrationsminister Schneider.
„Ausschlaggebendes Kriterium, um seitens der islamischen Organisationen Mitglied im ‚dialog forum islam’ zu werden, sind landesweit flächendeckende Gemeindestrukturen in NRW, wie sie beim Koordinationsrat der Muslime und der Alevitischen Gemeinde vorhanden sind“, so Schneider abschließend. Aktuell Politik
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Seit Schäubles Eingebung den Islam aus den Hinterhöfen zu holen, um die Moslems besser von den Sicherheitsbehörden überwachen zu können, nimmt in der BRD eine wirklich seltsame Variante des staatlichen Multikulturalismus Formen an. Der Anstoß kam ironischerweise von der Partei CDU, die den Multikulturalismus in Bausch und Bogen verdammt. Bei solchen Geburtshelfern wurden auch gleich nicht vergessen, diesen Multikulturalismus das Damoklesschwerter Sicherheitspolitik und Wohlfahrtspflege überzuhängen. Das alles wieder ohne jede Not. Die Volksparteien hätten einfach die US Praxis gegenüber den zahlreichen christlichen Sekten in Recht und Partizipationsmöglichkeiten imitieren können, jedoch ziehen sie es vor mit Hilfe der Islamverbände eine „innere Kolonisierung“ der diasporischen Menschen mit familiären Nahostbezug vorzunehmen. Das Politikfeld Wohlfahrtspflege lässt nicht Gutes vermuten. Offenbar will die Politik wie im Falle des Freiwilligen-Engagement möglichst viele staatliche Aufgaben an Akteure der Zivilgesellschaft auslagern. Moslems sollen kostenlos staatliche Aufgaben übernehmen, für die sie Steuern entrichtet haben. Das Politikfeld Sicherheitspolitik kann man trefflich für das Schüren von Terrorängsten durch Konfrontationstheater auf dem Islamgipfel und dem Integrationsgipfel ausbeuten, wann immer ein terroristischer Gegenangriff als Antwort auf westliche Präventivkriege ansteht.
@ han Yen: „…mit Hilfe der Islamverbände eine “innere Kolonisierung” der diasporischen Menschen mit familiären Nahostbezug….“
Was bitte meinen Sie damit? Können Sie das näher ausführen?