Neu: Dialog Forum Islam

NRW auf dem Weg zur besseren Islamkonferenz

Mit dem neuen "Dialog Forum Islam" möchte die Nordrhein-Westfälische Landesregierung ein integrationspolitisches Signal setzen und macht der Deutschen Islam Konferenz auf bundesebene gehörig Druck.

Donnerstag, 24.11.2011, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 28.11.2011, 0:25 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die nordrhein-westfälische Landesregierung setzt ein weiteres integrationspolitisches Zeichen. Mit einem neuen „Dialog Forum Islam“ will sie den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Muslimen sowie ihren Organisationen in Nordrhein-Westfalen verstärken. Eckpunkte des Forums hat das Landeskabinett auf seiner Sitzung am Dienstag (22.11.2011) beschlossen.

Als Konkurrenz zur Deutschen Islam Konferenz (DIK) ist der „Dialog Forum Islam“ nicht formuliert, dürfte ihm trotzdem den Rang ablaufen. Zwei Gründe sprechen dafür. Zum einen haben die vier größten islamischen Religionsgemeinschaften ihren Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen. So wird zumindest auf Seiten der Muslime nicht allein auf Landesebene diskutiert werden. Zum anderen verspricht die Themenauswahl Konstruktives und Dialog auf Augenhöhe.

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Sinnvolle Themen
Während der DIK den Schwerpunkt auf die Gefahrenabwehr legt und eher mit seiner Zusammensetzung von sich reden macht, setzt der „Dialog Forum Islam“ auf integrationspolitisch sinnvolle und wichtige Themen. So soll das Gremium die Bildungsmöglichkeiten von Schülern mit Migrationshintergrund verbessern. Ein weiterer Schwerpunkt ist die verstärkte Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt.

Zu den Dialogthemen gehören außerdem die Förderung des interreligiösen beziehungsweise interkulturellen Dialogs, die Ausbildung von Fachpersonal beispielsweise für islamisch-theologische Studien an den Hochschulen oder ein stärkeres bürgerschaftliches Engagement von Zugewanderten, um Teilhabe und Integration zu verbessern.

Konkrete Zusammensetzung noch offen
„Die Tatsache, dass in Nordrhein-Westfalen zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Musliminnen und Muslime leben, zeigt die Wichtigkeit des regelmäßigen Dialogs und damit solch einer Einrichtung“, betonte Arbeits- und Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) gestern in Düsseldorf. Der Islam habe sich in NRW zu einer wichtigen gesellschaftlichen Größe entwickelt.

Den Vorsitz des Forums übernimmt das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Zu den ständigen Mitgliedern sollen Vertreter aus den weiteren Ministerien gehören. Weiterhin sollen dem Gremium Repräsentanten der islamischen Verbände angehören. Zu den im „Dialog Forum Islam“ anstehenden Themen sollen zusätzlich jeweils Experten eingeladen werden. Konkrete Namen sind bisher nicht bekannt. Bleibt zu hoffen, dass eine sinnvolle und repräsentative Zusammensetzung gelingt.

Das vorausgesetzt bietet der „Dialog Forum Islam“ eine große Chance. Weitere wichtige Voraussetzung: Die Beteiligten schaffen es, in einen ergebnisoffenen und unvoreingenommenen Dialog zu treten. Dann könnten in NRW schon bald die Ergebnisse erzielt werden, auf die man seit der ersten DIK-Sitzung im Jahr 2006 vergeblich wartet. (eb)
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