Baden-Württemberg
Ausländische Bevölkerung auf Rekordhoch – nur Türken wandern aus
Die Zahl der ausländischen Bevölkerung stieg im vergangenen Jahr so stark wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Damit lebten Ende 2012 so viele ausländische Einwohner in Baden-Württemberg wie seit 1999 nicht mehr.
Donnerstag, 29.08.2013, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 03.09.2013, 0:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Im Jahr 2012 stieg die Zahl der ausländischen Personen in Baden-Württemberg so stark wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Vor allem Osteuropäer aus den neuen EU-Staaten und Menschen aus den EU-Krisenländern zog es ins Land. Wie das Statistische Landesamt nach Auswertung des Ausländerzentralregisters des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge mitteilt, lebten zum Jahresende 2012 rund 1,26 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit in Baden-Württemberg, 52 900 oder 4,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Nach einem Plus von 30 300 Personen im Jahr 2011 hat der Zuwachs an ausländischen Einwohnern im laufenden Jahr noch einmal spürbar an Dynamik gewonnen. Damit lebten Ende 2012 so viele ausländische Einwohner in Baden-Württemberg wie seit 1999 nicht mehr (1,27 Millionen).
Einwanderung aus EU-Ländern
Die überwiegende Mehrzahl (45 300 Personen bzw. 86 Prozent) der 2012 neu hinzugekommenen ausländischen Einwohner kam aus den insgesamt 26 ausländischen EU-Staaten. Besonders stark war mit 33 900 Personen (+24,4 Prozent) der Anstieg der ausländischen Einwohner aus den 12 neuen EU-Mitgliedstaaten, die im Rahmen der Osterweiterung in den Jahren 2004 und 2007 der Europäischen Union beigetreten sind.
Der zahlenmäßig stärkste Zuwachs war dabei mit 11 300 oder 30,4 Prozent bei Personen aus Rumänien zu beobachten. An zweiter und dritter Stelle folgten Polen (+8 900 Personen bzw. 18,7 Prozent) und Ungarn (+7 100 Personen bzw. 41,8 Prozent). „Ein Grund für den hohen Zuwachs der ausländischen Bürger aus den neuen EU-Staaten dürfte in der Arbeitnehmerfreizügigkeit zu sehen sein, die als einer der Grundpfeiler innerhalb der Europäischen Union vorsieht, dass jeder EU-Bürger grundsätzlich in einem Mitgliedstaat seiner Wahl wohnen und arbeiten kann“, so das Statistische Landesamt.
Rückgang nur bei Türken
Neben dem insbesondere seit dem EU-Beitritt zu beobachtenden starken Zuwachs der ausländischen Einwohner aus Mittel- und Osteuropa, stieg in Folge der Staatsschuldenkrise im Euroraum auch die Zahl der Personen aus den davon besonders betroffenen Mittelmeerstaaten, die allesamt zu den 14 alten EU-Mitgliedstaaten gehören (+11 300 Personen bzw. 3,2 Prozent).
Den zahlenmäßig stärksten Anstieg gab es 2012 gegenüber dem Vorjahr in dieser Gruppe bei Personen aus Griechenland (+3 800 Personen bzw. 5,6 Prozent), Italien (+2 300 Personen bzw. 1,5 Prozent), Spanien (+2 000 Personen bzw. 10,8 Prozent) und Portugal (+1 200 Personen bzw. 4,9 Prozent). Unter den Nicht-EU-Staaten gab es dagegen bei den türkischen Staatsangehörigen, der seit Jahrzehnten stärksten Nationalitätengruppe im Land, einen Rückgang um gut 4 500 Personen. (etb) Aktuell Gesellschaft
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