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Einwanderung oder Anerkennung ausländischer Qualifikationen?

Ich freue mich über die jungen Einwanderer aus Spanien, Griechenland oder Italien, über die neuen Fachkräfte. Ich begrüße diese Vielfalt. Dennoch frage ich mich, ob Deutschland nicht einfach nur eine verbesserte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse braucht. Es leben Hunderttausende hier, die schon seit Jahrzehnten darauf warten.

Von Filiz Sütçü Freitag, 26.07.2013, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 30.07.2013, 21:19 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Das Stadtbild von München ist zur Zeit geprägt von Touristen aus aller Welt. Ich höre italienisch, spanisch, amerikanisch, sehe Japaner, Inder und Araber. Es ist egal, warum sie hier sind und woher sie kommen. Sie sind da und das ist gut so! Es könnte doch immer so sein, so vielfältig. Alle gehören irgendwie hierher. Wir fühlen uns alle wohl. Die Sonne scheint. Die Menschen kommen nach München, weil München ihnen gefällt und weil München eine schöne Stadt ist.

Aber München hat nicht nur Touristen und Einheimischen viel zu bieten, sondern auch jungen Einwanderern aus den südeuropäischen Ländern, die in ihren Heimatländern auf Grund der Euro-Krise keinen Job finden. Gut ausgebildete Zuwanderer, junge dynamische Menschen, die nicht auffallen, optisch nicht, sprachlich hier und da vielleicht.

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Lese derzeit viel über diese jungen Einwanderer aus Spanien, Griechenland oder Italien. Ich begrüße diese Vielfalt, ich genieße sie sogar. Deutschland tut die Einwanderung gut. Dass diese Menschen (rechtlich) einwandern dürfen, finde ich ebenso gut.

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Dennoch frage ich mich, was Deutschland wirklich braucht. Mehr Einwanderung oder Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse von Menschen, die bereits hier leben. Aktuellen Studien zufolge leben Hunderttausende aktivierbare Fachkräfte mit ausländischen Wurzeln in Deutschland, die teilweise seit Jahrzehnten auf Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Qualifikationen warten. Kommt da das erst kürzlich beschlossene bayerische „Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz“ nicht zu spät?

Diese Gedanken sind keine Absage an diese neuen Einwanderer. Ich fühle mich als Teil dieser vielfältigen, willkürlich zusammengesetzten Mixtur von Sprachen, Kulturen und Äußerlichkeiten. Doch führt bei mir die seit Jahren politisch motivierte Bevorzugung von EU-Bürgern und der (quasi) Einwanderungsstopp für Menschen aus bestimmten Ländern wie der Türkei oder den arabischen Ländern zu einer inneren Zerrissenheit. Geht es wirklich um Qualifikation oder doch um Herkunft?

Jedenfalls spüre ich, dass die „neuen“ europäischen Einwanderer einen anderen Stellenwert genießen, als die ehemaligen klassischen Gastarbeiter und ihre Kinder aus der Türkei, aus Griechenland, Spanien oder Italien, die im Wege der Arbeiteranwerbephase Anfang der 60´er Jahre nach Deutschland kamen. Ihre beruflichen Hintergründe spielten und spielen kaum eine Rolle. Aktuell Meinung

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  1. leo sagt:

    „edenfalls spüre ich, dass die „neuen“ europäischen Einwanderer einen anderen Stellenwert genießen, als die ehemaligen klassischen Gastarbeiter und ihre Kinder aus der Türkei, aus Griechenland, Spanien oder Italien, die im Wege der Arbeiteranwerbephase Anfang der 60´er Jahre nach Deutschland kamen. Ihre beruflichen Hintergründe spielten und spielen kaum eine Rolle.“

    — Naja, rumänische u. bulgarische Einwanderer werden auch nicht gerade mit offenen Armen empfangen, egal wie qualifiziert sie sind. Die Kroaten werden es jetzt auch merken…

  2. Friedrich Bayram sagt:

    „Aktuellen Studien zufolge leben Hunderttausende aktivierbare Fachkräfte mit ausländischen Wurzeln in Deutschland“

    Mich würde interessieren welche Studie Sie damit meinen?

    Für eine Verlinkung wäre ich sehr dankbar