Türkische Presse Türkei
08.07.2013 – Erdoğan, Ägypten, Ramada, Türkei, Syrien, Brandstiftung
Die Themen des Tages sind: Erdoğan spricht mit Ban Ki-Moon über Ägypten; Ministerpräsident Erdoğan äußert sich über Ägypten; Zehntausende Türken aus ganz Europa in Düsseldorf; Brandstiftung in Deutschland; Der Schwedische Außenminister Carl Bildt kritisiert die EU; Berliner feiern die Nächte des Ramadan… Fest der Vielfalt
Von BYEGM, TRT Montag, 08.07.2013, 12:03 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 13.07.2013, 15:37 Uhr Lesedauer: 9 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Erdoğan spricht mit Ban Ki-Moon über Ägypten
Es wurde bekanntgegeben, dass Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon über die Lage in Ägypten gesprochen hat. Erdoğan brachte seine Besorgnis über die Aussetzung der Demokratie in Ägypten zur Sprache. Ferner wies Ministerpräsident Erdoğan auf die Bedeutung hin, dass alle Parteien in Ägypten mit gesundem Menschenverstand handeln und sich von Gewalt, Auseinandersetzungen sowie Provokationen distanzieren müssen. Zudem betonte Erdogan, er hoffe, dass in Ägypten so bald wie möglich demokratische Wahlen abgehalten werden und im Rahmen des Willens der Bevölkerung entsprechend einen zivile Verwaltung an die Macht kommt.
Erdoğan nimmt an der Metro-Bahn Eröffnung teil
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat dieses Wochenende an der Metro-Bahn Eröffnung in Esenler-Başakşehir in Istanbul teilgenommen. Erdoğan sagte in seiner Rede: „Diese Strecke hat 1, 5 Milliarden Dollar gekostet. Mit der Ergänzung dieser Strecke hat die gesamte U-Bahn Strecke in Istanbul eine Länge von 124 km erreicht.“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan äußert sich über Ägypten
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat anlässlich der Metro-Bahn Eröffnung in Istanbul eine Rede gehalten. Er kritisierte in seiner Rede den Militärputsch in Ägypten. „Wir verfolgen die Entwicklungen in Ägypten mit großer Besorgnis. In Ägypten gab es einen Putsch. Ein Putsch ist, egal gegen wen er gerichtet ist, etwas Schädliches. Ein Putsch ist der Mörder der Demokratie und der Zukunft. Vor einem Jahr gab es Wahlen. Mursi wurde mit 52 Prozent der Stimmen gewählt. Jetzt nach einem Jahr wird gesagt, ‚du hast es nicht geschafft.‘ Die EU hat den Putsch nicht verurteilt. Alle in Ägypten festgenommenen Politiker müssen freigelassen werden,“ so Erdoğan.
Zehntausende Türken aus ganz Europa in Düsseldorf
An der Großkundgebung in Düsseldorf unter dem Motto‚ „Respekt vor der Demokratie“ haben dieses Wochenende rund 50 Tausend Türken aus ganz Europa teilgenommen. Die Teilnehmer, die Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan unterstützen, forderten Respekt für den Volkswillen in der Türkei. Zur Veranstaltung, die von der Union Europäisch-Türkischer Demokraten im Düsseldorf Rheinpark veranstaltet wurde, kamen tausende Menschen neben Deutschland auch aus Frankreich, Belgien und den Niederlande mit Bussen.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, der über eine Videokonferenz eine Rede hielt, sagte, das türkische Volk beschütze nun seine eigene Zukunft und die Demokratie, keiner könne mehr der Demokratie Schaden zufügen.
Die Kundgebung begann mit einem Konzert von Uğur Işılak. Auch Kulturminister Ömer Çelik hat an der Kundgebung teilgenommen. Weitere Teilnehmer waren Vizevorsitzender für auswärtige Angelegenheiten der AK Partei Mevlüt Çavuşoğlu, AK Partei Samsun Abgeordneter Çağatay Kılıç und AK Partei Istanbul Abgeordneter Metin Külünk. Die Teilnehmer der Veranstaltung, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der deutschen Polizei stattfand, skandierten Parolen, in denen die Respektierung des Volkswillens gefordert und die AK Partei unterstützt wurde.
Brandstiftung in Deutschland
In Deutschland ist ein von Türken bewohntes Wohngebäude in Brand gesteckt worden. Das von 17 Türken bewohnte Gebäude wurde in der Nacht zum Sonntag in Brand gesteckt. Bei dem Angriff in der Stadt Reutlingen nahe Stuttgart wurde niemand verletzt oder getötet. Bei den Löscharbeiten der Feuerwehr wurden drei Feuerwehrmänner verletzt. Nach Angaben der Reutlinger Polizei waren 150 Feuerwehrleute im Einsatz, um den Brand zu löschen. Das Feuer entstand polizeilichen Angaben zufolge durch äußerliche Einwirkung. Die Untersuchungen würden weitläufig weitergehen. Das vorher als islamisches Ausbildungszentrum benutzte Gebäude war bereits im März Ziel einer Brandstiftung durch unbekannte Personen.
Der Schwedische Außenminister Carl Bildt kritisiert die EU
Der schwedische Außenminister Carl Bildt hat über Twitter scharfe Kritik an der EU ausgeübt. Die EU will die Machtergreifung des Militärs in Ägypten immer noch nicht als Putsch benennen. Doch die Afrikanische Union hat die Mitgliedschaft Ägyptens wegen dem Putsch auf Eis gelegt. Bildt sagte hierzu, die EU könne beim Thema Demokratie nicht hinter der Afrikanischen Union stehen. Bildt warnte vor den fatalen Folgen einer westlichen Demokratisierungsbehinderung in der arabischen Welt. In seinem persönlichen Blog warnte Bildt die EU wegen ihrer Zurückhaltung zum Militärputsch in Ägypten. Bildt ist der Meinung, dass die EU solch einen militärischen Eingriff nicht dulden dürfe. „Es ist wichtig, dass jeder in solch einer Angelegenheit eine klare Einstellung hat,“ so Bildt. Während die Afrikanische Union die Mitgliedschaft Ägyptens auf Eis gelegt hat, schreckt die EU immer noch davor zurück die militärische Machtergreifung als Putsch zu bezeichnen und dies zu kritisieren.
Die Türkei warnt ihre Bürger in Ägypten… Putin warnt vor Bürgerkrieg in diesem Land
Nun auch das türkische Außenministerium sieht sich in Anbetracht der aktuellen Lage in Ägypten veranlasst, seine Bürger eingehend zu warnen. Das Ministerium wendet sich in einer Mitteilung an all jene Türken, die in Ägypten leben und Reisende, die mit dem Auto nach oder in Ägypten unterwegs sind. Im Zuge der aktuellen Unruhen in diesem nordafrikanischen Land hat das türkische Außenministerium an diesem Sonntag nun eine Warnung an alle ihre Bürger im Land und jene, die das Land bereisen wollen, herausgegeben. Ihnen wird angeraten, um die Demonstrationen einen Bogen zu machen. Der russische Präsident Wladimir Putin warnt unterdessen bereits vor einem Bürgerkrieg.
Die schriftliche Erklärung des Außenministeriums lautet wie folgendes: „Abgesehen von den Startzentren und Ferienorten, die direkte Flugverbindungen haben, ist es ratsam, dass Reisende Straßen meiden. Die Bürger sollten darüber hinaus von den Veranstaltungsorten der Proteste fernbleiben.“
Käme es doch zu einem Notfall, so heißt es weiter, sollten sich die türkischen Staatsangehörigen an die türkische Botschaft in Kairo sowie das Generalkonsulat in Alexandria oder den konsularischen Call-Center wenden. Das Auswärtige Amt hatte bereits am vergangenen Freitag seine Reisehinweise für Ägypten verschärft. Hierzu heißt es: Reisen nach Ägypten sollten in der aktuellen Situation auf die Urlaubsgebiete am Roten Meer und die Touristenzentren in Oberägypten beschränkt werden. Der Transit über den Internationalen Flughafen Kairo ist möglich; der Flughafen funktioniert normal und ist gut gesichert.“
Über 200 türkische Lkw-Fahrer sitzen in Ägypten fest
Derzeit sollen auch zahlreiche türkische Staatsangehörige von den blutigen Auseinandersetzungen in Ägypten direkt betroffen sein. Hier sitzen angeblich mehr als 200 türkische LKW-Fahrer seit dem Sturz vom Mohammed Mursi fest. Derzeit geben sich türkische Unternehmen allerdings noch relativ entspannt. Der Sturz des ägyptischen Präsidenten Mursi am vergangenen Mittwoch hat auch Auswirkungen auf türkische Speditionen. Seit dem Umbruch sollen mehr als 200 LKW-Fahrer dort gestrandet sein. Wann die Trucker in die Türkei zurückkehren könnten, scheint ungewiss.
Den türkischen Fahrern soll im Augenblick nicht gestattet sein, das Land zu verlassen. Während die Angehörigen im Anbetracht der eskalierenden Lage um das Leben der LKW-Fahrer bangen, geben sich die 250 in Ägypten operierenden türkischen Unternehmen derzeit noch gelassen. Es gebe momentan keine Pläne, dem Land den Rücken zuzukehren. Zuständigen erklärten: „Türkische Unternehmen haben Erfahrungen die Militärputschen und können sich der Situation schnell anpassen. Es gibt keinen Grund zur Panik.“
Berliner feiern die Nächte des Ramadan… Fest der Vielfalt
Der heilige Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr beginnt am 9. Juli. Bis zum 7. August verzichten gläubige Muslime in dieser Zeit von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang unter anderem auf Speisen und Getränke. Die Abende werden nicht nur innerhalb der Familie und im Freundeskreis, besonders zelebriert. Auch im Ausland, in Berlin will man mit der Veranstaltungsreihe „Die Nächte des Ramadan – Fest der Vielfalt“ die Menschen kultur- und vor allen konfessionsübergreifend zusammenbringen.
Bereits zum sechsten Mal versüßt Berlin den heiligen Fastenmonat Ramadan mit einem eigenen Kulturfest. In der Periode von 27. Juli bis zum 12. August laden Konzerte, Diskussionen, Gespräche und gemeinsame Iftar-Abende zum konfessionsübergreifenden Austausch. Das Ziel ist es, „Einblicke in ganz unterschiedliche muslimisch geprägte Kulturen zu gewinnen.“ Es gilt ab Ende Juli in der Stadt mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil in Deutschland die Blicke schweifen zu lassen, Orte zu entdecken und kennenzulernen und neben viel Musik vor allem mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.
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