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04.02.2013 – Davutoğlu, UN, Erdoğan, Prag, Terror, SOZ Beitritt, Hattusa

Die Themen des Tages sind: Erdoğan reist in die Tschechische Republik; UN soll Humanitäre-Hilfe leisten; Davutoğlu führt bilaterale Gespräche; Generalsekretär des Europarates Jagland wird Türkei besuchen; Schriftliche Erklärung von Ricciardone bezüglich des Terrorangriffs; Türkei auf dem Weg zur Weltmacht; China will den Weg für die Türkei zum SOZ-Beitritt ebnen

Von BYEGM, TRT Montag, 04.02.2013, 13:05 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 04.02.2013, 13:06 Uhr Lesedauer: 11 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Erdoğan reist in die Tschechische Republik
Vor seinem Besuch in die Tschechische Republik auf dem Atatürk Flughafen in Istanbul antwortete Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan auf Fragen der Journalisten.

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Dabei kritisierte Erdoğan den israelischen Luftangriff auf Syrien und sagte, er halte es nicht für richtig, dass der Iran dem Töten von Menschen in Syrien tatenlos zuschaue. Ferner sagte Erdoğan, in der Region könnte jeden Moment alles geschehen. Es sei nicht das erste Mal, dass sich Israel eingemischt habe.

Erdoğan in Prag
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan setzt seine Ost-Europatour in der Tschechischen Republik fort.

Am ersten Tag seines Besuches hat Erdoğan mit seiner Ehegattin Emine Erdoğan historische und touristische Sehenswürdigkeiten in Prag besichtigt.

Bei der Ankunft in Prag wurde Erdoğan auf dem Flughafen offiziell begrüßt. Anschließend besuchte er, gemeinsam mit seiner Ehegattin Emine Erdoğan und seiner Tochter Sümeyye Erdoğan, die Prager Burg. Der Ministerpräsident besichtigte auch den berühmten Veitsdom, inmitten der Burganlage, die im 9. Jahrhundert errichtet wurde.

Ministerpräsident Erdoğan wird seine offiziellen Kontakte heute aufnehmen. Erdoğan wird zunächst mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Necas zusammenkommen. Nach Abschluss der Gespräche zwischen den Delegationen beider Länder, werden Erdoğan und Necas eine gemeinsame Pressekonferenz veranstalten.

Anschließend werden Erdoğan und Necas an das türkisch-tschechische Arbeitsforum teilnehmen. Erdoğan wird sich in seiner Rede für den Ausbau des Handelsvolumens aussprechen, das zurzeit 2,5 Milliarden Dollar beträgt.

Nach Abschluss seiner Kontakte in der Tschechischen Republik wird Erdoğan nach Ungarn weiterreisen.

UN soll Humanitäre-Hilfe leisten
Außenminister Ahmet Davutoğlu sagte im Rahmen der 49. Münchner Sicherheitskonferenz in Deutschland, dass die Baschar Al-Assad Führung Irrational sei und deutete auf die Lage der syrischen Flüchtlinge hin. Davutoğlu betonte, die Türkei habe bislang für die Flüchtlinge 500 Millionen Dollar Unterstützung geleistet und sein Land werde sich auch weiterhin für sie einsetzten. Auch die UN solle einen Schritt für humanitäre Hilfe tun. Der Außenminister erinnerte auch daran, dass in Syrien rund zwei Millionen Menschen ohne Unterschlupf und Nahrung leben müssen.

Davutoğlu kritisierte unteranderem auch die UN hinsichtlich ihres Verhaltens in der Syrien-Krise scharf. In Mali habe man sehr schnell und voreilig gehandelt, in Syrien schaue die UN seit zwei Jahren tatenlos zu. In diesem Zusammenhang erinnerte Davutoğlu an das Massaker im bosnischen Srebrenica, wo 1995 unzählige muslimische Männer und Jungen grauenvoll ermordet wurden. Die UN griff damals nicht ein. Jahre später entschuldigte sich der UN-Generalsekretär dafür vor Ort. „Ich bin mir sicher, dass dies auch in einigen Jahren in Syrien passieren wird. Die UN wird sich für ihre Tatenlosigkeit in Syrien entschuldigen“, sagte Davutoğlu.

Unterdessen äußerte sich der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak am Sonntag in München im Rahmen einer Fragerunde zu den machtpolitischen Verschiebungen im Nahen Osten. Hinsichtlich der Beziehungen zur Türkei und zu Ägypten setzt der Barak auf Kontinuität der seit langem bestehenden vertrauensvollen Beziehungen. Schließlich seien beide Länder wichtige Stützen für Israel in der Region. Für die Zukunft hoffe man, Meinungsverschiedenheiten ausräumen zu können und unnötige Spannungen zu reduzieren, so Barak.

Davutoğlu führt bilaterale Gespräche
Außenminister Ahmet Davutoğlu führte im Rahmen der 49. Münchner Sicherheitskonferenz in Deutschland bilaterale Gespräche. Davutoğlu kam während des Abendessens mit dem US-Vizepräsident Joe Biden zusammen. Informationen zufolge wurden der Terrorangriff an die US-Botschaft in Ankara, die bilateralen Beziehungen und regionale Themen besprochen.

Nach Angaben telefonierte Davutoğlu auch mit dem US-Außenminister John Kerry und brachte sein Mitleid für den Terrorangriff zum Ausdruck. Berichten zufolge habe Davutoğlu Kerry die Solidarität mit den USA im Kampf gegen den Terror und die Zusammenarbeit zugesichert.

Berichten zufolge dankte Kerry den türkischen Behörden für ihre Zusammenarbeit bezüglich des Vorfalls.

Unterdessen möchten Davutoğlu und Kerry nach Angaben in kürzester Zeit in der Türkei oder in den USA zusammentreffen. Bei dem Gespräch zwischen den Politikern sollen auch die Syrien-Krise und die Lage im Irak erörtert worden sein.

Kılıçdaroğlu zu Besuch in Portugal
Der Vorsitzende der Republikanischen Volkspartei (CHP) Kemal Kılıçdaroğlu befindet sich derzeit in Portugal, um an der Internationalen Sozialistischen Konferenz teilzunehmen.

Während der Konferenz antwortete Kılıçdaroğlu die Fragen der Journalisten und sagte: „Wir verurteilen jede Art von Terror.“ Kılıçdaroğlu betonte außerdem, jede Art von Terror sei Menschenrechtsverletzung und dagegen müsse man gemeinsam vorgehen.

Generalsekretär des Europarates Jagland wird Türkei besuchen
Der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, stattet der Türkei einen offiziellen Besuch ab, um an einer Konferenz bezüglich der Medienfreiheit teilzunehmen.

Der Besuch von Jagland soll am 5. Februar beginnen. Die Konferenz wird durch das Justizministerium veranstaltet. Nach seinen Kontakten in Ankara werde Jagland die syrischen Flüchtlinge in Hatay besuchen.

Vor seinem Türkei-Besuch äußerte sich Jagland dem ntvmsnbc Fernsehkanal über das Kurdenproblem und das Friedensprozess zwischen der Türkei und den Kurden.

Schriftliche Erklärung von Ricciardone bezüglich des Terrorangriffs
US-Botschafter Francis Ricciardone hält weiter fest an der türkisch-amerikanischen strategischen Partnerschaft. In einer schriftlichen Erklärung dankte er im Namen des Personals der US-Botschaft der türkischen Führungsspitze, dem Parlamentspräsidenten, den Abgeordneten und den türkischen Bürgern für ihre Unterstützung. Ricciardone sagte: „Ich bedanke mich besonders an den Sicherheitskräften.“

Der US-Botschafter sagte unterdessen, sie haben einen tapferen Familienangehörigen verloren. An dem Sicherheitsbeamten Mustafa Akarsu werde am Montag um 13.13 genau 72 Stunden nach dem Terrorangriff mit einer Schweigeminute gedacht.

Ricciardone betonte unterdessen die Türkei und die USA haben wegen des Terrors schwer gelitten. Jedoch werden sie im Kampf gegen den Terror nicht nachgeben und zusammen mit der Türkei dieses Problem überwältigen.

Über 1,5 Millionen Passagiere in der Türkei
Nach Angaben der Lufthansa haben sie in der Türkei in 2012 eine Passagiere Zahl über 1,5 Millionen erreicht. Generaldirektor der Lufthanse in der Türkei Bea Berke betonte, der türkische Markt sei für sie sehr bedeutend und sagte: „Die Lufthanse fliegt über 75 Flüge in der Woche zwischen der Türkei und Deutschland.“

106 Jahre in Hattusa
Im Zentrum der zeitgenössischen Künste der Gemeinde Çankaya in Ankara findet die Ausstellung zur Geschichte der Ausgrabungenvor106Jahrenin der hethitischen Hauptstadt Hattusa statt.

Die mehr als 100 jährige Geschichte der hethitischen Ausgrabungen werden mit Bildern den Besuchern zur Verfügung gestellt. Mit den Bildern wird die Geschichte der Arbeiten in Hattusa gezeigt. Unter diesem Titel wurde zum ersten Mal 2012 im Yapı Kredi Kultur Zentrum in Istanbul eine Fotoausstellung gezeigt. Thema waren die vor 106 Jahren begonnene Ausgrabungen in Hattusa.

Die Aufstellung, mit Zusammenarbeit des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), ist bis zum 26. Februar zu besichtigen.

Türkei auf dem Weg zur Weltmacht
Die Türkei ist auf dem Weg zur Weltmacht. Diese Behauptung gehört zu Geheimagenten der USA. Sie werde eines der einflussreichsten Länder der Welt werden.

Die Türkei werde bis 2030 ihren Status als wirtschaftliche, territoriale und militärische Macht weiter ausbauen, und eines der einflussreichsten Länder weltweit werden, der US-Geheimdienststudie „Global Trends 2030“ zufolge.

Die Basis hierfür liege in einem Aufstieg zur Regionalmacht. Allerdings seien auf diesem Weg noch einige Hürden zu überwinden. Es gebe auch Faktoren, die eine Gefahr für einen derartigen Aufstieg darstellen.

Es handele sich aber hierbei um problembelastete Minderheiten. Zur Frage des politischen Islam haben sich die Analysten auch Gedanken gemacht. So sei es wahrscheinlich, dass die politisch-islamischen Strömungen einem kapitalistischen und orientierten, geschäftliche Charakter bekommen. Die islamisch-konservativen Regierungen werden vor allem den Wirtschaftsliberalismus hervorheben.

China will den Weg für die Türkei zum SOZ-Beitritt ebnen
In den letzten Zeiten schaut sich die Türkei nach Alternativen zur EU um und hat die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) für sich entdeckt. Ankara erhält nun überraschend Unterstützung aus Peking. Die Chinesen freuen sich für die neue Türkei und verstehen die Europäer nicht.

Die Türken wurden von den Chinesen in ihrem Bestreben sich der Shanghai-Gruppe anzuschließen unterstützen. Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) ist dabei, finanzielle und administrative Strukturen zu festigen, um neue Mitglieder aufnehmen zu können.

Bei einer Anfrage werden die Mitglieder zusammenkommen und über den Beitritt interessanter Kandidaten beraten. Die SOZ zeichnet sich durch Kooperationsbereitschaft und Offenheit aus. Ein hochrangiger Sprecher der chinesischen Regierung sagte: „Wir sind offen für den Dialog mit der Türkei“. Vergangene Woche hatte Ministerpräsident Erdoğan verkündet, dass man sich seit 40 Jahren bemühe in die EU einzutreten. Doch nichts sei passiert. Er habe sich bei Putin über die EU beschwert und warb gleichzeitig für einen SOZ-Beitritt seines Landes. Das erfreut chinesische Geostrategen. Der Direktor für internationale Beziehungen an der chinesischen Denkfabrik CASS in Peking, Prof. Wang Lincong sagte, dass die Türkei nun nach neuen Wegen Ausschau halten könne, da sie abgewiesen wurde von der EU.

Türkei auf 8. Stelle bei Stahlproduktion
Die Türkei ließ Brasilien und Ukraine im letzten Jahr hinter sich und wurde der achtgrößte der Welt bei Eisen-und Stahlproduktion.

Nach Angaben der Welt Stahlunion wurde die weltweite Produktion in 2012 mit einer Zunahme von 1,2 Prozent auf 1,54 Mrd. Tonnen gestiegen. Die Produktion der Türkei wurde mit einer Zunahme von 5,2 Prozent auf 35,9 Mio. Tonnen erreicht. Im Vorjahr war die Türkei weltweit zehngrößte Eisen-und Stahlhersteller.

Die Türkei wurde voriges Jahr das weltweit am größten wachsende Land bei Eisen-und Stahlproduktion. Ihren Anteil in der Weltproduktion hat die Türkei im Vorjahr auf 2,3 verbessert.

Vor zehn Jahren war die Türkei auf der 15. Stelle der Weltrangliste in der Eisen-und Stahlindustrie. So ließ die Türkei in den letzten fünf Jahren neben Ukraine und Brasilien, auch Kanada, Spanien, Frankreich, Italien und Taiwan hinter sich

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Erdogan besucht Prag
Vatan bringt die Erklärung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan vor seiner Abreise in die Tschechische Republik. Dem Blatt nach werde Erdogan nach seinen Kontakten in Prag in die Slowakei und am Mittwoch nach Ungarn weiterreisen und dann in die Türkei zurückkehren. Vor seiner Reise habe Erdogan auf dem Istanbuler Flughafen Atatürk erklärt, die Kontakte in den drei Ländern seien wichtige Schritte zum Ausbau der bilateralen Beziehungen. Diese drei Länder würden zudem den EU-Beitrittsprozess der Türkei auf aufrichtige und starke Weise unterstützen.

Wir sind Nummer eins geworden
Milliyet berichtet unter der Schlagzeile „wir sind Nummer eins geworden“, die Türkei, die den Export von Meeresprodukten enorm gesteigert habe, sei nach den Meeresfischen auch mit den in Aquakultur gezüchteten Forellen konkurrenzfähig geworden. Dem Blatt zufolge habe der Vorsitzende der Vermarktungsgruppe von Meeresprodukten, Melih Isliel betont, die Branche habe in 2012 einen Export von 467 Millionen US-Dollar erreicht und auf dem Weltmarkt sei die Türkei vor allem mit Barsch sehr präsent. In den vergangenen Jahren sei auch ein nennenswerter Anstieg im Export von Forellen verzeichnet worden. Ferner habe Isliel vermerkt, vor allem geräucherte Forellen hätten einen sehr hohen Mehrwert und in kurzer Zeit sei die Nachfrage in Nordeuropa gestiegen. Der Export von geräucherten Forellen habe 2012 45 Millionen Dollar betragen.

Dieser See stirbt
In Zaman lesen wir unter der Schlagzeile „dieser See stirbt“, wie der Aralsee sei auch der Burdur See wegen falscher Landwirtschaft und Wasserpolitik vom Austrocknen bedroht. Weiter heißt es in dem Artikel, in den vergangenen 35 Jahren habe der See ein Drittel seiner Fläche verloren und der Wasserspiegel sei 12 Meter gesunken. Die Wasserentnahme zur landwirtschaftlichen Bewässerung sowie der Bau von Staudämmen und Stausee auf den Zuflüssen würden dazu führen, dass der See nicht ausreichend Wasser bekommt. Durch den geringen Zufluss sinke der Wasserspiegel des Burdur Sees kontinuierlich ab und die Austrocknungsgefahr werde immer grösser.

Festival zur Vertreibung von bösen Geistern
Aus Yeni Safak erfahren wir unter der Schlagzeile „Festival zur Vertreibung von bösen Geistern“, in der bulgarischen Stadt Pernik werde ein Festival zur „Vertreibung von bösen Geistern“ veranstaltet, das jedes Jahr sehr großes Interesse erwecke. Am internationalen Festival der Maskerade-Spiele „Surva“ und „Kukeri“ würden in diesem Jahr neben dem Präsidenten der Vereinigung europäischer Karnevalsstädte Henri Van Der Kroon mehr als 6.000 Besucher aus zehn Ländern teilnehmen. Dem Blatt zufolge sei der zweitägige Straßenzug der Maskeraden-Gruppen aus Bulgarien und dem Ausland der attraktivste Teil. Wichtig sei vor allem, dass die Masken aus Holz und noch wichtiger sehr hässlich sein müssen. Früher habe man geglaubt, durch Tanzen mit diesem hässlichen Masken die bösen Geister vertreiben zu können. Heute werde diese Tradition mit dem Festival am Leben erhalten, schreibt Yeni Safak. Türkische Presse Türkei

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