Ginkgo Biloba
Ein Migrantenkind am Nikolaustag
“Es hat braune Augen und schwarzes Haar”, lautet diesmal die erste Zeile. Neşe Tüfekçiler appelliert auf ihre Art – poetisch und Weise.
Von Neşe Tüfekҫiler Donnerstag, 06.12.2012, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 10.12.2012, 7:57 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Es hat braune Augen und schwarzes Haar,
ist gesund und munter, ja neugierig sogar.
Vorerst, ist die Welt sehr bunt und fröhlich,
nur bis jemand fremdelt, wie gewöhnlich.
Nun ist es gerade im fünften Lebensjahr,
wie jedes andere Kind lebhaft, wunderbar.
Läuft mit viel Stolz auch am Nikolaustag;
Freude auf Geschenke, wie jeder sie mag.
Es tummeln sich viele Kinder in der Stadt;
Im Kopf das Gedicht, das es gelernt hat.
Viele sind geschminkt, verkleidet, famos;
Aufregend, wo bleibt der Nikolaus bloß?
Unser Migrantenkind ist nun an der Reihe,
beginnt fröhlich den Vers; es folgt Geschreie:
„Hau ab du stinkendes Türkenkind!“
Was fühlt denn nun ein Migrantenkind?
Zum Glück war vorher die Schwester dran,
die nahm die Geschenke nicht mehr an.
Gab alles zurück, sagte nur folgenden Satz:
„Wie gemein, Kinder sind der größte Schatz!“ Aktuell Meinung
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- „Erschütternder Ignoranz“ Deutschlands Schweigen zum Mord in französischer Moschee
- Asylrecht unter Druck Jeder Zweite will Geflüchtete nur noch gezielt auswählen
- Flucht per Hubschrauber Vor 50 Jahren endete der Vietnamkrieg
- Grenzkontrolle Begeht neue Regierung Asyl-Rechtsbruch an deutschen Grenzen?
- Historischer Bruch Erstmals werden an deutschen Grenzen Asylsuchende…
- Thüringen-Monitor Deutliche Mehrheit glaubt an gefährliche Überfremdung
Pingback: union 21 » Integrationshysterie: Wenn ein Nikolaus-Gedicht zur Hass-Predigt wird
@ Torgey
Vielleicht kennen Sie ja Erzeugnisse der Dichterin, in der sie Deutschland und die Deutschen einmal in positiveren Zusammenhängen darstellt – und nicht als von dunklen Mächten beherrscht, wo Zwangsarbeit und Hass an jeder Ecke lauert.