Maria Böhmer

Auch Fachkräfte müssen sich integrieren

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung setzt sie sich für qualifizierte Zuwanderung ein. Dabei dürfe die Integration der Fachkräfte nicht vernachlässigt werden. Nur mit den Potenzialen von Migranten, könne man den demografischen Wandel meistern.

Montag, 08.10.2012, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 10.10.2012, 6:38 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Vergangene Woche lud die Bundesregierung sogar erstmals zum Demografiegipfel ein. Denn angesichts des demografischen Wandels steht Deutschland vor großen Herausforderungen. Während die Bevölkerungszahl insgesamt sinkt, steigt der Anteil der Migranten. Schon jetzt kommt nahezu jeder fünfte Einwohner aus einer Zuwandererfamilie.

Und der Anteil der Migranten wird weiter steigen. Denn mit Blick auf den Fachkräftemangel ist Deutschland zusätzlich auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Laut Maria Böhmer (CDU), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, darf ihre Integration nicht vernachlässigt werden. „Zuwanderung und Integration gehören zusammen. Das gilt auch für internationale Fachkräfte“, so Böhmer am Freitag in Berlin.

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Ihr seid Willkommen!
Die Botschaft an kluge Köpfe aus aller Welt laute: „Ihr seid willkommen!“ Zu einer gelebten Willkommenskultur gehöre, die Zuwanderer vom ersten Tag an bei ihrer Integration zu unterstützen. Ein Arbeitsplatz allein reiche aber nicht aus, um sich in Deutschland heimisch fühlen zu können. Zentrale Fragen seien außerdem die Betreuungs- und Bildungssituation der Kinder, die Chancen für den Ehepartner auf dem Arbeitsmarkt, die Möglichkeit zu sozialen Kontakten in der Nachbarschaft und in Vereinen und die Gewissheit, sicher leben zu können.

„Deutschland hat sich beim Aufbau einer Kultur des Willkommens und der Wertschätzung erfolgreich auf den Weg gemacht. Migranten werden in Wirtschaft und Gesellschaft verstärkt als Bereicherung angesehen. Mit diesem Bewusstseinswandel hat Deutschland gute Chancen, die Herausforderungen des demografischen Wandels gut zu meistern“, zeigte sich Böhmer überzeugt.

Im April hatte der Integrationsbeirat Vorschläge dafür gemacht, wie Zuwanderer unmittelbar nach der Einreise begleitet werden können, beispielsweise durch die Einrichtung von Welcome-Centern in Kommunen. Für Böhmer ist auch das Modellprojekt der individuellen Integrationsvereinbarungen, das zur Zeit in 18 Kommunen und Landkreisen erprobt wird, ein Schritt in die richtige Richtung. (hs) Aktuell Politik

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  1. Brandt sagt:

    Maria Böhmer konnte es sich nicht verkneipfen, hier im MIGAZIN ihre politische Propaganda breit zu treten.

    „Vergangene Woche lud die Bundesregierung sogar erstmals zum Demografiegipfel ein. Denn angesichts des demografischen Wandels steht Deutschland vor großen Herausforderungen. Während die Bevölkerungszahl insgesamt sinkt, steigt der Anteil der Migranten. Schon jetzt kommt nahezu jeder fünfte Einwohner aus einer Zuwandererfamilie.“

    Es gibt keine demographische Schieflage für die Rentenversicherung. Zwar sinkt die Zahl der Erwerbsfähigen gegenüber den Rentnern, aber im Begriff Erwerbsfähig deckt sich nicht mit sozialversicherungspflichtig Berufstätig. Nur ein kleinerer Teil der Erwerbsfähigen trägt die Rentenversicherung – unter ihnen Leiharbeiter, Minijobber, Aufstocker, Frauen und Migranten. Nicht die Demographie verursacht die Schieflage, sondern die Arbeitsmarktpolitik der Agenda 2010 lässt die Rentenkassen schmelzen. Die verbreitete Diskriminierung von Frauen und Migranten führt zu ungleichen Lohn bei gleicher Arbeit, was ein weiterer Sargnagel für das Umverteilungssystem Rentenversicherung ist. Die Bundesregierung stellt sich gegen das Verbands-Klagerecht zur Beseitigung der Diskriminierung, und die Bundesregierung hält an der Agenda 2010 fest.

    Diese Tatsachen lassen den Schluss zu: alle Rentenversicherungspflichtigen werden eines Tages die Armutsrenten über den Umverteilungsmechanismus Rentenkasse oder Steuer bezahlen müssen für die Frauen, die Leiharbeiter und die Migranten.

  2. Pingback: V-Mann Felten – Wir brauchen Fachkräfte, die besten. Und Politiker. | MiGAZIN