Deutsche Presse
27.07.2012 – Ausländer, Berlin, Türkei, PKK, Beschneidung, Migranten, Özkan
Beschneidungs-Urtei: Deutschland macht sich lächerlich; Niedersachsens Integrationsministerin Özkan will mehr MigrantInnen für den öffentlichen Dienst gewinnen; Für qualifizierte Ausländer ist Deutschland unattraktiv; Zwei Neonazis stehen vor Gericht: Sie sollen drei Jahre lang in Berlin rechtsextreme Lieder verfasst und vertrieben haben; Syrien: Türkischer Premier droht mit Militäraktion
Von Ümit Küçük Freitag, 27.07.2012, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 27.07.2012, 0:15 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Die Themen des Tages sind:
Die Zahl der Ausländer in Berlin ist weiter gewachsen. Ihr Anteil stieg bis Ende Juni innerhalb eines Jahres um 4,4 Prozent auf 487.700, wie das Landesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. Damit beträgt das Ausländeranteil in der Hauptstadt 14 Prozent.
Niedersachsens Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan (CDU) will den Anteil von MigrantInnen in der Landesverwaltung erhöhen. Einen entsprechenden Beschluss hat das schwarz-gelbe Landeskabinett in dieser Woche gefasst.
Die Beschneidung ist eine Prophetenvorgabe und damit nicht verhandelbar: ein entschiedenes Plädoyer für die Straffreiheit dieses jüdischen und muslimischen Rituals.
Ab Dienstag könnten Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten leichter nach Deutschland kommen. Viele werden das Angebot allerdings ablehnen. Denn die Deutschen gelten immer noch als wenig gastfreundlich.
Jeder vierte Einwohner Berlins hat einen Migrationshintergrund. Deren Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg zum Stichtag 30. Juni auf 26,9 Prozent, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Donnerstag mit.
Die saudische Judokämpferin Ali Seraj Abdulrahim Shahrkhani darf bei den olympischen Wettkämpfen keine Kopfbedeckung tragen. Damit steht ihre Teilnahme bei den Spielen auf der Kippe.
Zwei Neonazis stehen vor Gericht: Sie sollen drei Jahre lang in Berlin rechtsextreme Lieder verfasst und vertrieben haben. Von der Anklage wollen sie nichts wissen.
Bei ihrer Abschlussfeier singen Schüler einer rheinland-pfälzischen Schule ein Lied von der Rechtsrockband Sleipnir. Die spielt regelmäßig auf NPD-Veranstaltungen.
Im Düsseldorfer Prozess gegen vier mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen haben zwei Angeklagte über ihr Leben berichtet – mit überraschenden Details: Einer der Angeklagten wollte Polizist werden.
Der türkische Regierungschef Erdogan erwägt einen Angriff auf Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Grenzregion Syriens. Dort hat die Separatistengruppe offenbar unbehelligt vom Staat eine Basis für ihre Operationen aufgebaut. Die Türkei hat guten Grund, die PKK zu fürchten.
Integration und Migration
- FAZ: Deutschland macht sich lächerlich
- TAZ: MigrantInnen im Visier
- Die Welt: Für qualifizierte Ausländer ist Deutschland unattraktiv
- TAZ: Berliner kommen aus der ganzen Welt
- Frankfurter Rundschau: Kartoffeln mit Migrationshintergrund
- TAZ: Nur wenige Kinder kommen aus dem Ausland
- Frankfurter Rundschau: Immer weniger Bewerbungen um fremde Adoptiv-Kinder
- TAZ: Nur bei fünf Prozent der Arbeitslosen straft das Amt
- Deutschlandfunk: Bremen als Vorreiter der Integration
- Westdeutsche Zeitung: Jugend stellt kritische Fragen
- Die Welt: Kopftuchverbot für saudische Judoka bei Olympia
- Der Tagesspiegel: Wer fastet, der verliert
- TAZ: Muslime vor Dilemma
- Märkische Oderzeitung: Wirtschaftskrise und Islamismus
Deutschland
- TAZ: Musizierende Wiederholungstäter
- TAZ: Und die ganze Klasse singt mit
- Frankfurter Rundschau: Mutmaßlicher Al-Kaida-Terrorist wollte Polizist werden
- Die Welt: Mutmaßlicher Terrorist wollte Polizist werden
- TAZ: Spezielle Verhältnisse
- TAZ: Geheimdienst macht jetzt auch in Grüne
- Focus Online: Deutscher veröffentlicht Breiviks Schlussplädoyer auf YouTube
Ausland
- TAZ: Angst vor neuer Ära ethnischer Gewalt
- FAZ: Palästinenser zwischen den Fronten
- TAZ: Kurden zwischen den Fronten
Türkei
- Die Welt: Erdogan kündigt Assads baldigen Rückzug an
- Süddeutsche Zeitung: Erdogan droht mit Militäraktion auf syrischem Gebiet
- TAZ: Armee kündigt Offensive gegen Rebellen in Aleppo an
- Die Welt: Türkische Grenze wird zum Drehkreuz der syrischen Revolution
- Focus Online: Regierungschef Erdogan kündigt Assads Ende an
- Die Presse: Syrien: Türkischer Premier droht mit Militäraktion
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DER SPIEGEL hat nach mehr als einem halben Jahr nach dem Bekanntwerden des NSU eine Art Medienkritik gebracht, also spät, sehr spät. Der Artikel ist inzwischen online.
“Fleisch ohne Stachel” von Hans-Ulrich Stoldt
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-86570557.html
Die aussagekräftigen Bilder (Schlagzeilen aus der Vergangenheit) fehlen wie üblich online. Inhaltlich wirkt der Artikel überholt, so als ob er vor Monaten geschrieben und erst jetzt ins Blatt gekommen ist. Ich vermute das Thema war dem SPIEGEL peinlich.
„Deutschland macht sich lächerlich…Die Beschneidung ist eine Prophetenvorgabe und damit nicht verhandelbar“
Machen Sie sich das nicht etwas zu einfach?
Immigriertes Religionsgesetzt trifft doch wohl auf vorhandenes Grundgesetzt.