TV-Tipps des Tages
08.05.2011 – Kosovo, Ausländer, Frankreich, Juden, Russland, Palästina
TV-Tipps des Tages sind: In aller Freundschaft: Eine Frage der Menschlichkeit; Was ist bloß mit Frankreich los? Auf den Spuren der Klischees. Wie geht Frankreich mit seinen Ausländern um; Das Lager der verlassenen Kinder: Von 1946 bis 1948 lebten rund 450 jüdische Kinder - die meisten von ihnen Waisen aus Polen und Russland
Von Ümit Küçük Dienstag, 08.05.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 07.05.2012, 22:40 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
In aller Freundschaft
(250) Eine Frage der Menschlichkeit. Dr. Heilmann fliegt in den Kosovo, um dort medizinische Geräte als Spende für ein Kinderkrankenhaus abzuliefern. Professor Simoni, der diese Entscheidung nicht mit der Verwaltungschefin Sarah Marquardt abgesprochen hat, gerät mit ihr darüber so in Streit, dass er einen leichten Herzinfarkt erleidet. Die Sachsenklinik ist in heller Aufregung. Der Klinikchef überträgt die Entscheidungsgewalt vorübergehend an Dr. Kreutzer.
Dr. Heilmann wird im Kosovo von Dunja Batisz empfangen, die für eine Wiederaufbau-Organisation arbeitet. Auf dem Weg zur Kinderklinik treffen sie Dunjas Sohn Peter, der ein leidenschaftlicher Fußballspieler ist. Peter wird von einer Mine schwer verletzt. In einer Notoperation kann er stabilisiert werden, doch sein Bein müsste bei einem weiteren Eingriff aufgrund fehlender medizinischer Ausstattung amputiert werden. Roland bittet Achim um Erlaubnis, den Jungen in Leipzig zu operieren. Doch der untersagt dies, da Peter nicht in Lebensgefahr schwebt. Roland nimmt Dunja und Peter trotzdem per Flugzeug mit nach Deutschland. Dort kommt es zum offenen Konflikt zwischen den beiden Freunden. Roland entschließt sich, die Operation aus eigener Tasche zu finanzieren. Bei der Operation am nächsten Tag kommt es zu Komplikationen, die sich der Chefarzt nicht erklären kann. Doch Achim und Kathrin finden zusammen mit ihm heraus, dass Peter eine sehr seltene Gerinnungsstörung hat. Im Kosovo wäre er daran wohl gestorben. Ein Kampf gegen die Uhr beginnt.
Dr. Brentano will Arzu einen Heiratsantrag machen. Seine Kollegin Elena gibt ihm den Rat, sich etwas Besonderes auszudenken. Auch Charlotte will Philipp dabei helfen. Doch seine Vorbereitungen machen Arzu misstrauisch. Was hat ihr Freund zu verbergen? 13:28-14:15 • RBB Berlin
Was ist bloß mit Frankreich los?
Auf den Spuren der Klischees. Wie geht Frankreich mit seinen Ausländern um, warum setzt das Land hartnäckig auf Atomstrom, obwohl es doch beste Möglichkeiten hätte, Sonne, Wind und Wasser zu nutzen? Was gewinnen die Franzosen mit ihren vielen Streiks? Oder schaden sie sich nur selbst?
Frankreich, das Land des guten Essens und des Rotweins, der eleganten Frauen und charmanten Liebhaber – es ist ein ziemlich romantisches Bild, das viele Deutsche von unserem Nachbarn haben. Aber ist es auch ein realistisches Bild?
Vor dem Präsidentschaftswahlkampf hat sich „WDR weltweit“-Autor Tom Theunissen zusammen mit der in Deutschland lebenden Französin Nathalie Licard und dem ARD-Korrespondenten in Frankreich, Michael Strempel, auf Spurensuche gemacht:
Was denken die Deutschen über die Franzosen? Und ist „der Franzose“ so, wie man ihn sich hierzulande vorstellt? 17:15-17:45 • PHOENIX
Das Lager der verlassenen Kinder
Dokumentation – Von 1946 bis 1948 lebten rund 450 jüdische Kinder – die meisten von ihnen Waisen aus Polen und Russland – in Lindenfels im Odenwald. Hier warteten sie auf die – damals illegale – Auswanderung nach Palästina. Als Mitglieder der zionistischen Jugendbewegung Shomer Ha’Zair marschierten sie an Festtagen uniformiert durch Lindenfels.
Sie hießen Hadassa, Dani, Ruffka oder Arie, sie waren zwischen sechs und fünfzehn Jahre alt – jüdische Kinder aus Polen und Russland, die Terror und Grauen der Nazi-Vernichtungsmaschinerie überlebt, aber Vater und Mutter verloren hatten.
Auf der Suche nach Angehörigen irrten sie in den ersten Monaten nach Kriegsende allein umher, die meiste Zeit hungrig, ohne Dach über dem Kopf, ohne Geborgenheit. Einige, die Älteren, versuchten sich nach Palästina durchzuschlagen, andere träumten von Amerika. In einem Kinderlager, das die UNRRA, die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen, in Lindenfels, einer kleinen hessischen Kurstadt im Odenwald, eingerichtet hatte, fanden viele von 1946 bis 1948 vorübergehend ein Zuhause. Jüdische Lehrer und Erzieher, die meisten ebenfalls Überlebende des Holocaust, kümmerten sich um die verängstigten und verstörten Jungen und Mädchen. In ihrer Obhut lernten sie langsam wieder Kinder zu sein. Doch der Aufenthalt in Lindenfels, der so genannten Perle des Odenwalds, verlief nicht ohne Spannungen zur deutschen Bevölkerung. Bis heute fällt es der alten Generation schwer, über die jüdischen Kinder zu sprechen. Einige können sich vielleicht nicht mehr erinnern, die meisten aber wollen nicht. Die hr-Autorin Yvonne Menne hat einige der jüdischen Kinder von damals wiedergefunden. Ihre Spurensuche beginnt in Lindenfels und führt bis nach Israel. In ihrer eindringlichen Dokumentation erinnern sich die heute fast Siebzigjährigen an die Zeit, als sie Kinder waren und nach dem überstandenen Grauen mühsam wieder das Lachen lernten. Sie erzählen von ihrem Leben im Lager Lindenfels und dem mühsamen Weg mit dem berühmten Flüchtlingsschiff „Exodus“ in die neue Heimat Palästina, die erst ganz allmählich zu ihrem Zuhause wurde. Zu Wort kommen außerdem jene Lindenfelser, die nicht alle Gedanken an jene Zeit aus ihrem Gedächtnis vertrieben haben.
Hintergrundinformationen:
Ein Film von Yvonne Menne. 22:45-23:40 • HR TV-Tipps
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